Die Bauernproteste in Deutschland dauern bereits mehrere Wochen an. In der Nacht auf Montag eskalierte die Situation allerdings: Im Bundesland Brandenburg kippten Demonstranten über mehrere Hundert Meter Mist und Gülle auf eine Strasse. Dies war bei Dunkelheit nicht zu sehen – so krachten drei Fahrzeuge frontal in die Hindernisse.
Nach Angaben der Polizei wurden dabei fünf Personen verletzt und ins Krankenhaus gebracht. Bei der Umfallstelle ist ein Tempo von bis zu 100 Kilometer pro Stunde erlaubt.
Die neusten Entwicklungen machen der Polizei Sorge. Die Proteste hätten damit «ein neues Niveau» erreicht, so eine Sprecherin gegenüber der «Süddeutschen Zeitung». Es handle sich um eine «Gefährdung von Leib und Leben». Es laufen Ermittlungen wegen gefährlichen Eingriffs in den Strassenverkehr.
Auch in der Landwirtschaft wird die Aktion kritisiert. Der brandenburgische Bauernpräsident Henrik Wendorff fand deutliche Worte: «Das, was jetzt passiert ist, darf nicht passieren», sagte er in einer Mitteilung. Bei den Protesten dürfe niemand zu Schaden gekommen – mit dem jüngsten Vorfall sei eine Grenze überschritten worden.
Diese #Protestaktion von #Landwirten und #Handwerkern am späten Sonntag war buchstäblich Mist. Auf der #B5 bei #Wustermark (#Havelland) hatten sie einen großen Haufen #Gülle und Mist gekippt - dadurch kam es zu #Unfällen. >> https://t.co/iCecG2D5tg pic.twitter.com/lN3zjMvOtr
— rbb|24 (@rbb24) March 5, 2024
Die rund 25 Demonstrierenden, welche für die Aktion verantwortlich sind, prahlten zunächst noch über den angeblichen Erfolg ihrer Aktion. Ihnen sei es gelungen, den Zugang zur Hauptstadt zeitweise zu verbarrikadieren, verkündeten sie stolz. Als es dann zu den Unfällen kam, schlug die Stimmung auch bei den Verantwortlichen um. «Es tut uns sehr leid, was passiert ist», so ein Demonstrant gegenüber «RBB 24». Man habe den Verkehr zum Stillstand bringen wollen, was zunächst auch gelungen sei. Danach seien aber Lastwagen losgefahren, worauf der Verkehr dann doch wieder ins Laufen kam.
Die Proteste der Bauern in Deutschland richten sich gegen die Bundesregierung. Sie wehren sich gegen die angeblich zu grossen Vorgaben der Politik in der Landwirtschaft. (dab)
Man bedenke, es war auf einer unbeleuchteten Landstrasse, wo man 100 km/h fährt, ohne Vorwarnung ein riesiger Misthaufen. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass keinem Beteiligten das Gefahrenpotential nicht bewusst war.
Es ist an der Zeit, dass alle mal kräftig durchatmen und zur Vernunft kommen