Tesla-Chef Elon Musk hat angesichts des Produktionsstopps seiner Fabrik in Grünheide wegen eines Stromausfalls auf den mutmasslichen Anschlag reagiert. «Das sind entweder die dümmsten Ökoterroristen der Welt oder sie sind Marionetten derer, die keine guten Umweltziele haben», schrieb Musk am Dienstag auf Twitter.
«Die Produktion von Elektrofahrzeugen anstelle von Fahrzeugen mit fossilen Brennstoffen zu stoppen, ist extrem dumm.» Dabei schrieb der Tesla-Chef die Wörter «extrem dumm» auf Deutsch.
Die als linksextremistisch eingestufte «Vulkangruppe» hat sich zum «Anschlag auf die Stromversorgung» nahe der Tesla-Fabrik bei Berlin als Protest gegen den US-Autobauer bekannt. Sie wirft Tesla «extreme Ausbeutungsbedingungen» vor. «Wir haben heute Tesla sabotiert», heisst es in einem Schreiben der Gruppe vom Dienstag. Der Anschlag richte sich «gegen Technofaschisten wie Elend Musk». Gemeint ist Tesla-CEO und Multimilliardär Musk. Die Echtheit des Schreibens muss noch geprüft werden.
Ein brennender Strommast hatte in der Region im Osten Brandenburgs nahe Berlin am Dienstagmorgen zu einem Stromausfall geführt. Der Stromausfall sorgte für einen Produktionsstopp bei Tesla. Die Fabrik wurde evakuiert. Die Brandenburger Polizei geht derzeit von Brandstiftung aus, der Staatsschutz des Landeskriminalamts nahm die Ermittlungen auf.
«Sollten sich die ersten Erkenntnisse bestätigen, handelt es sich um einen perfiden Brandanschlag auf die Strominfrastruktur», sagte Brandenburgs Innenminister Michael Stübken (CDU) im Gespräch mit dem «Tagesspiegel».
Die «Vulkangruppe» stand bereits im Jahr 2021 im Verdacht, einen Brandanschlag auf die Stromversorgung der Tesla-Baustelle verübt zu haben. Sie warf Tesla damals auf der linksradikalen Internetseite Indymedia.org vor, Tesla sei weder grün, ökologisch noch sozial.
Wie es seitens Tesla hiess, wurden alle Massnahmen zur Sicherung der Produktionsanlagen getroffen. Nach Rücksprache mit dem Stromanbieter Edis gehe Tesla nicht von einem schnellen Wiederanlaufen der Produktion aus. Auch zahlreiche Haushalte in der Region waren von dem Stromausfall betroffen.
Seit Baubeginn steht die Gigafactory des US-amerikanischen Autobauers Tesla in der Kritik. Rund 80 bis 100 Umweltaktivisten halten seit Donnerstag einen Teil des Landeswaldes in Brandenburg nahe dem Tesla-Werk besetzt, den das Unternehmen von Elon Musk im Falle einer Erweiterung seines Geländes roden will.
Die Aktivisten der Waldgruppe «Tesla verhindern» haben sich am Dienstag zum Anschlag auf den Strommast geäussert: «Unsere Art des Widerstands ist eine Wasserbesetzung. Mit unseren Körpern und Baumhäusern stellen wir uns der Erweiterung der Fabrik entgegen. Dabei gefährden wir keine Menschenleben», sagte die Gruppe t-online.
Im Kampf um Wassersicherheit und Klimagerechtigkeit wendeten sie sich gegen zerstörerische Mechanismen und engagierten sich für eine Gesellschaft, die ein gutes Leben für alle ermögliche. Deshalb sei das nicht ihre Aktion: «Die Wasserbesetzung ist solidarisch mit den Arbeiterinnen und Arbeitern bei Tesla und den Anwohnern. Wir bedauern, dass viele Menschen in der Region von dem Stromausfall betroffen waren und sind.»
Die Aktivisten haben um die zehn Baumhäuser in mehreren Metern Höhe errichtet und kündigten an, möglichst lange ausharren zu wollen.
Auch die Bürgerinitiative Grünheide spricht sich gegen die Erweiterungspläne von Tesla aus und zeigt sich mit den Besetzern solidarisch. Naturschützer, Einwohner und der lokale Wasserverband befürchten Probleme mit der Wasserversorgung in der Region, die seit Jahren unter Trockenheit leidet. Musk spottete 2021 bei seinem Besuch vor Ort über solche Ängste. Das kam bei vielen schlecht an, da der Grundwasserspiegel in der Region seit vielen Jahren sinkt.
Ende Februar berichteten deutsche Medien, dass der US-Konzern erneut gegen deutsche Umweltauflagen verstossen habe. In der Gigafactory werden demnach bis zu sechsmal so viele Gefahrstoffe ins Abwasser geleitet als zulässig. Die Gewerkschaft IG Metall kritisierte zudem die Arbeitsbedingungen und die Arbeitssicherheit in der Tesla-Fabrik.
Die Bürger der Gemeinde Grünheide bei Berlin haben Ende Februar gegen eine Erweiterung des Tesla-Werksgeländes gestimmt. Die Bürgerinitiative ermahnte die Gemeindevertreter, sich an das Ergebnis zu halten. Tesla will die Fabrik trotzdem erweitern.
Mit Material von t-online und den Nachrichtenagenturen AWP, SDA und DPA
Umweltaktivisten verhindern Alpine Solaranlagen.
Umweltaktivistem verhindern Wasserkraftwerke.
Langsam bin ich mier nicht mehr sicher wer genau das Klima retten will.