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Nazi-Treffen: Comedian unterstellt AfD-Chef «Schrumpfpimmel-Komplexe»

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Björn Höcke: Er wird von Komiker Kurt Krömer aufs Korn genommen.Bild: keystone

Nach Nazi-Treffen: Comedian unterstellt AfD-Chef «Schrumpfpimmel-Komplexe»

Das Geheimtreffen von Nazis in Potsdam schlägt weiter hohe Wellen. Auch Prominente sind entsetzt ob der Enthüllungen. So auch Komiker Kurt Krömer.
13.01.2024, 17:38
Steven Sowa / t-online
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t-online

Es liest sich wie ein dystopisches Thrillerszenario in einer Netflix-Serie: Nazis, einflussreiche Millionäre, AfD-Leute, teilweise sogar CDU-nahe Politiker der Werteunion versammeln sich an einem abgeschiedenen Ort, in einer Potsdamer Prunkvilla. Dort fantasieren sie über Deportationspläne – und das nur wenige Kilometer von der Wannseevilla entfernt, also genau dem Ort, wo 1942 die Nationalsozialisten den millionenfachen Mord an Europas Juden orchestrierten.

Doch das alles ist keine Fiktion und auch keine überspitzte Parabel à la «Babylon Berlin». Es ist die Realität, enthüllt durch Reporter des Recherchenetzwerks «Correctiv».

Das sorgt bei Politikern der Mitte und überall in der Gesellschaft für Entsetzen. Auch Promis gehen auf die Barrikaden, rufen wie Moderatorin Ruth Moschner zur Unterschrift bei einer Petition auf, die die Prüfung eines AfD-Verbots fordert. Auch Nora Tschirner, Bela B oder Enissa Amani machen sich für den Aufruf stark.

«Null Bock auf faschistische Strukturen in Deutschland»

Kurt Krömer ist nicht dabei und dennoch ist der Comedian nun mit einer Nachricht an die Öffentlichkeit gegangen, die nach dem Motto Frontalangriff verfährt.

Kurt Krömer, alias Alexander Bojcan, muss sich auf eine Änderung in seiner Show einstellen. bild: rbb / daniel porsdorf
Kurt Krömer, alias Alexander Bojcan.

Der 49-Jährige schreibt auf seinem Instagram-Account: «Mein Opa ist damals aus Böhmen und Mähren nach Deutschland geflüchtet. Ich bin daher leider kein ‹reinrassiger Deutscher›. Und ich habe auch null Bock auf faschistische Strukturen in Deutschland», beginnt er seine Ausführungen noch vergleichsweise harmlos, nimmt dabei aber die Nazirhetorik des konspirativen Treffens aufs Korn.

Dann wird Krömer, der bürgerlich Alexander Bojcan heisst, deutlich: «Nur weil Björn Höcke aufgrund seines Schrumpfpimmels Komplexe hat, muss das ja jetzt nicht ein ganzes Land ausbaden», schiesst er gegen den Vorsitzenden der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag.

«Hitler hatte auch nur ein Ei.»

Weil bei dem Treffen in Potsdam darüber gesprochen wurde, ob Millionen Deutsche vorerst in einem Land Nordafrikas quasi zwischengeparkt werden können, dreht Kurt Krömer diese fragwürdige Überlegung weiter, indem er ironisch fragt: «Und wenn dann bald Millionen von Freunden von mir und ich aus Deutschland rausgeschmissen werden, kann ich dann direkt nach Bali auswandern oder wäre es zwingend notwendig in Nordafrika einen Stopp einzulegen?»

Dann schliesst er sein Statement ab und appelliert an die Gesellschaft: «Die schweigende Mehrheit sollte jetzt langsam wach werden, sonst ist bald wieder 1933. Und jetzt mal ehrlich ‹Heil Höcke› hört sich echt scheisse an.»

Den Hitlervergleich treibt er dann mit einem abschliessenden Satz auf die Spitze: «Hitler hatte auch nur ein Ei», so Krömer über den Diktator, Björn Höcke und die Theorie, Letzterer leide unter «Schrumpfpimmel-Komplexen».

Instagram-Posting von Kurt Krömer zum Nazi-Geheimtreffen.
Screenshot: instagram / via twitter.com

Kurt Krömer wird von seinen rund 980'000 Instagram-Fans für sein Posting gefeiert. Mehr als 205'000 Menschen haben seinen Beitrag mit «Gefällt mir» markiert, in den Kommentaren ist von «auf den Punkt gebracht» oder «volle Zustimmung» die Rede.

Doch auch ein anderer Tenor ist dort zu vernehmen: Verunsicherung und Angst, dass die Parallelen zur Nazizeit deutlicher werden und es sich langsam nicht mehr wie ein fernes, fiktives Szenario anfühlt, dass Faschisten an die Macht kommen könnten. In diesem Jahr finden drei Landtagswahlen statt: in Thüringen, Sachsen und Brandenburg. Der AfD werden dort grosse Erfolgschancen eingeräumt.

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122 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Massalia
13.01.2024 18:25registriert Juni 2021
Einfach unglaublich diese Wannsee- Konferenz 2.0.

Es soll nun niemand mehr kommen und sagen, die AfD sei bürgerlich oder es stehe ja nichts von ihrer rechtsextremen menschenverachtenden Ideologie der AfD in ihrem offiziellen Parteiprogramm.
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FrancoL
13.01.2024 19:28registriert November 2015
Die AfD ist ein offenes Buch und in diesem Buch steht nichts Vernünftiges sondern genau das was zur Diktatur führt. Diese Faschisten müssen sich nicht einmal verstellen, denn sie meinen sich alles erlauben zu können.
Es liegt an der stillen Mehrheit im Volk, die nichts unternimmt und da der AfD aufzeigt, dass sie keine Zukunft hat.
Es ist und bleibt die Aufgabe der Mehrheit sich zu wehren und nicht zu schlafe, hoffen oder glauben.
Wehret den Anfängen.
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Randy Orton
13.01.2024 19:49registriert April 2016
Ein like auf Instagram tuts halt nicht. Auf die Strasse und überall wo die AfD mit rechtsextremen und faschismusaffinen Kandidaten auftritt, entschieden dagegenhalten wäre sinnvoller. Wenn dann nicht nur 20-30 Gegendemonstranten sind sondern die schweigende Mehrheit plötzlich tausende auf die Strasse bringt, kann das auch AfD-Trotzwähler zum Umdenken bringen. Denn eine Partei die von sich behauptet das Volk zu vertreten, verliert ihr Hauptargument, wenn entlarvt wird, dass sie nur einen kleinen aber lauten rechtsextremistischen Teil der Bevölkerung vertritt.
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