International
Deutschland

Mutmassliche Hamas-Mitglieder in Berlin festgenommen

22.06.2024, Berlin: Die Berliner Polizei steht am U-Bahnhof Kottbusser Tor. Ein Mann ist im Zwischendeck erstochen worden. Foto: Fabian Sommer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Zwei Berliner Polizisten bei einem Einsatz 2024.Bild: keystone

Mutmassliche Hamas-Mitglieder in Berlin festgenommen

01.10.2025, 17:0301.10.2025, 19:26

Die Bundesanwaltschaft hat in Berlin drei mutmassliche Mitglieder der islamistischen Terrororganisation Hamas festnehmen lassen. Als sogenannte Auslandsoperateure sollen sie von Deutschland aus Waffen und Munition für die Vereinigung beschafft haben, wie die Karlsruher Behörde mitteilte. «Die Waffen sollten der Hamas für Mordanschläge auf israelische oder jüdische Einrichtungen in Deutschland dienen.»

Durchsuchungen habe es auch in Leipzig gegeben, wo einer der Beschuldigten gewohnt habe, sagte eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft. Bei einem vierten, nicht festgenommenen Beschuldigten in Oberhausen in Nordrhein-Westfalen sollte ebenfalls durchsucht werden. Zuvor hatte der «Spiegel» über die Durchsuchung berichtet.

Waffen und Munition «in erheblichem Umfang» gefunden

Bei den Festgenommenen handelt es sich den Angaben zufolge um einen 36-jährigen deutschen Staatsangehörigen, der im Libanon geboren wurde, sowie um einen im Libanon geborenen 43-Jährigen, dessen Staatsangehörigkeit zunächst unklar war. Ausserdem ist ein 44-jähriger Deutscher, der aus Syrien stammt, betroffen. Die drei Männer sollen laut der Mitteilung spätestens seit dem Sommer 2025 Schusswaffen und Munition besorgt haben.

Kalashnikov Maschinengewehrr AK-47 auf einem roten Hintergrund
Ein AK 47 Sturmgewehr.Bild: shutterstock.com

Bei der Festnahme hätten die Einsatzkräfte diverse Waffen gefunden - «darunter ein Sturmgewehr AK 47 sowie mehrere Pistolen, und Munition in erheblichem Umfang», teilte die Bundesanwaltschaft weiter mit. Die oberste Anklagebehörde in Deutschland werde morgen beim Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs Anträge auf den Erlass von Haftbefehlen stellen.

Hamas verantwortlich für Massaker in Israel

Erklärtes Ziel der Hamas ist die Vernichtung des Staates Israel und die Errichtung eines islamischen Gottesstaates im Nahen Osten. Die Organisation ist verantwortlich für den Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 Menschen als Geiseln genommen wurden. Die beispiellose Attacke löste den Gaza-Krieg aus.

Es ist nicht die erste Festnahme von mutmasslichen Hamas-Mitgliedern durch die Bundesanwaltschaft. Im Dezember 2023 hatte sie beispielsweise drei Männer in Berlin und einen im niederländischen Rotterdam festnehmen lassen. Sie waren nach früheren Angaben seit Jahren als Auslandsoperateure der Terrororganisation tätig und «nahmen innerhalb der Vereinigung wichtige Positionen mit unmittelbarer Anbindung an Führungskräfte des militärischen Flügels ein». Sie sollen unter anderem nach Waffendepots der Vereinigung gesucht haben. Der Prozess am Kammergericht Berlin läuft noch. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
25 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
raab23@gmail.com
01.10.2025 17:05registriert Mai 2022
Sowas, ist die hamas doch nicht so nett?
8319
Melden
Zum Kommentar
avatar
Lisbon
01.10.2025 20:50registriert Januar 2019
Nur zwei Kommentare? Wo sind all die Hamasversteher und Israelhasser geblieben? Oder kann man hier nicht Israel dissen, weswegen es nur zwei Kommentare hat?
2210
Melden
Zum Kommentar
25
Falls der US-Präsident den Nobelpreis erhält, hat es diese Frau ermöglicht
Sollte Trump am Freitag die begehrte Auszeichnung erhalten, dann auch ihretwegen: Harvard-Professorin Anat Alon-Beck hat ihn offiziell vorgeschlagen – möglicherweise als einzige rechtzeitig. Im Interview sagt sie, warum.
Sie alle waren zu spät: Benjamin Netanyahu, die Regierung von Pakistan und diverse republikanische US-Politiker haben Donald Trump in diesem Jahr für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Damit ein Kandidat auf die Liste kommt, muss die Empfehlung allerdings bereits bis zum 31. Januar beim Nobel-Komitee eingegangen sein. Netanyahu und Co. gaben ihre erst im Sommer ab.
Zur Story