Auf einer Baustelle in der Hamburger Hafencity ist am Montagmorgen ein Gerüst eingestürzt. Mehrere Arbeiter sind in die Tiefe gestürzt oder von herabstürzenden Teilen erschlagen worden. Mindestens drei seien tot und einer schwer verletzt, sagte eine Feuerwehrsprecherin t-online. Eine Person werde zudem vermisst. Das Gerüst soll in einem Fahrstuhlschacht eingestürzt sein.
Es sei derzeit unklar, ob es darüber hinaus weitere vermisste oder verletzten Personen gebe, sagte die Sprecherin. Zunächst war erst von fünf, später von vier Toten ausgegangen worden. Ein Sprecher vor Ort sprach von «Wirrwarr» um die Zahl der Opfer. Notfallseelsorger betreuten Einsatzkräfte und Augenzeugen.
Die Trümmerteile des aus dem achten Stock abgestürzten Baugerüsts stapeln sich vom Untergeschoss bis in den zweiten Stock eines Fahrstuhlschachts. Entsprechend kompliziert sei die Rettung der noch vermissten Bauarbeiter, sagte ein Feuerwehrsprecher am Montag. «Die Schwierigkeit besteht natürlich darin, dass wir hier viele Gerüstteile haben, die gesichert werden müssen, und wir uns hier Stockwerk für Stockwerk erstmal an die Einsatzstelle bis nach unten hin rantasten müssen.»
#DPolGHH »Auf einer Baustelle in der #Hamburg|er #Hafencity hat es nach Angaben der #Polizei einen schweren Arbeitsunfall gegeben. Ein Baugerüst sei eingestürzt. Ein Feuerwehrsprecher sagte, es gebe mehrere Tote.« #NDRinfo https://t.co/q1ssY9rEct
— DPolG Hamburg (@DPolGHH) October 30, 2023
Ein Sprecher der Feuerwehr sagte einem Reporter vor Ort, dass «eine schwierige technische Rettung» von der Feuerwehr durchgeführt werde. Die Rettung laufe unter erheblicher Eigengefährdung der Einsatzkräfte. Die Baustelle liegt an der Chicagostrasse im südlichen Überseequartier.
Das Baugerüst sei um kurz nach 9 Uhr aus dem 8. Obergeschoss in die Tiefe gestürzt. Laut Feuerwehr sind 70 Rettungskräfte im Einsatz. Die Baustelle wurde geräumt. Es hätten dort 1300 bis 1500 Menschen gearbeitet, sagte ein Bauleiter. Auf der Strasse standen mehrere Hundert Bauarbeiter.
Das Überseequartier ist Teil der Hafencity und gilt als Europas grösstes innerstädtisches Stadtentwicklungsvorhaben. In das Überseequartier soll mehr als eine Milliarde Euro investiert werden. Es entstehen eine Einkaufspassage, Gastronomie, Büros, Wohnungen und Hotels. Der nördliche Teil ist bereits seit 2019 fertig, im südlichen Teil laufen die Arbeiten.
Die Gegend verfügt über eine eigene U-Bahnstation. Auf dem Gelände des südlichen Überseequartiers entsteht derzeit außerdem ein neues Kreuzfahrtterminal, das ab 2025 das ehemalige Cruise Center Hafencity ersetzen soll.