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Scholz nennt Klima-Klebeaktionen «völlig bekloppt»

Scholz nennt Klima-Klebeaktionen «völlig bekloppt»

An einer Schule findet der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz so deutliche Worte wie selten: Er kritisiert die «Letzte Generation» – und äussert sich zum Gendern.
23.05.2023, 03:01
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Ein Artikel von
t-online

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Anklebeaktionen von Klima-Demonstranten der «Letzten Generation» kritisiert. Bei einem EU-Projekttag in einer Schule sagte er am Montagnachmittag in Kleinmachnow östlich von Potsdam:

«Ich finde das völlig bekloppt, sich irgendwie an ein Bild festzukleben oder auf der Strasse.»

Er habe den Eindruck, dass es auch nicht dazu beitrage, dass irgendjemand seine Meinung ändere, sondern es ärgerten sich vor allem alle. «Das ist eine Aktion, von der ich glaube, dass sie nicht weiterhilft», sagte Scholz. Zum EU-Projekttag besuchte der Kanzler die Eigenherd-Schule und stellte sich Fragen von Schülerinnen und Schülern.

epa10646113 German Chancellor Olaf Scholz attends the Christian Democrats (CDU) Economy Day conference in Berlin, Germany, 22 May 2023. The Chancellor gave a speech during Economy Day.The German capit ...
Kein Freund von des klebenden Klimaprotests: Olaf Scholz. Bild: keystone

Die Klimaaktivisten der «Letzten Generation» haben sich in den letzten Wochen beinahe täglich in Berlin auf die Strasse geklebt. Am Montag hatten sich Aktivisten an Mietwagen festgeklebt.

Angesprochen auf sein eigenes Engagement für den Klimaschutz sagte Scholz: «Aber ich komme eben nicht mit dem Fahrrad nach Japan.» Am Wochenende war Scholz beim G7-Gipfel im Japan und reiste danach nach Südkorea weiter. Er selber habe, mit dem, was er tue, eine ganz negative CO₂-Bilanz. Die Autos, mit denen er herumgefahren werde, seien sehr schwer, weil sie gepanzert seien, sagte Scholz.

Zur Debatte ums Gendern sagte der Kanzler, er spreche schon lange von Frauen und Männern. «Das mache ich sehr bewusst, damit man immer sich vorstellen kann, dass die Welt gut zur Hälfte aus Frauen besteht.» Andere sprächen jetzt mit Abkürzungen. «Auch das geht. Ich finde, das muss jede und jeder für sich entscheiden.»

Zum Auftakt seines Schulbesuchs schüttelte der Bundeskanzler viele Schüler-Hände. Schülerinnen und Schüler begrüssten ihn in verschiedenen Sprachen – auch auf Ukrainisch. Bei der Vorstellung eines Schüler-Austauschprojektes mit Tschechien verriet Scholz zu seinen sportlichen Hobbys: «Ich rudere ja, aber Stand-up-Paddling habe ich noch nicht gemacht.» Hinter verschlossenen Türen traf er auch einige ukrainische Schülerinnen und Schüler.

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(t-online, dpa, ads)

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52 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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rodolofo
23.05.2023 06:29registriert Februar 2016
Das ist sicher richtig, was Scholz da sagt und wird einer Mehrheit von Wähler*innen gefallen.
Nur stellt sich halt die immer bangere Frage, WAS denn überhaupt noch helfen soll, währenddem die Menschheit den Planeten, auf- und von dem sie lebt, völlig bekloppt gegen die ökologische Wand fährt...
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Rüssgeischt
23.05.2023 08:48registriert Februar 2021
Das hat Herr Scholz treffend gesagt.
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no-Name
23.05.2023 07:07registriert Juli 2018
ich mag ihn nicht, aber unrecht hat er nicht.
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