Shelby Lynn war die erste Frau, die vor einigen Monaten schwere Vorwürfe gegen Till Lindemann, den Frontmann der Band Rammstein, erhoben hatte. Es folgten weitere Frauen. Auch YouTuberin Kayla Shyx meldete sich vor rund zwei Monaten mit einem ganz eigenen Erfahrungsbericht zu Wort. Das Video mit dem Titel «Was wirklich bei Rammstein Afterpartys passiert» sorgte für jede Menge Aufmerksamkeit und wurde nun sogar für einen Preis nominiert. Doch das Video brachte Kayla auch Ärger ein, denn Till Lindemann schaltete Anwälte ein. Nun meldete sie sich mit einem Update zu Wort.
Die Anwälte von Till Lindemann waren gegen verschiedene Berichte über die Vorwürfe vorgegangen, genau so gegen Kaylas Video. Jetzt teilt die YouTuberin auf Instagram enttäuscht mit:
Die Äusserungen aus dem YouTube-Video wurden Kayla vom Gericht nun verboten. Es ginge dabei um gerade mal rund 40 Sekunden aus einem insgesamt 35-minütigen Video, wie Kayla in Relation setzt. «Der Rest steht», gibt sie sich zuversichtlich.
Shyx zeigt sich auch nach wie vor enttäuscht darüber, dass Till Lindemann entgegen der Behauptung der Band, nicht gegen die Frauen vorgehen zu wollen, die «von ihren Erfahrungen berichten», doch rechtliche Schritte eingeleitet hat. «Das mit dem Recht auf die eigene Sicht der Dinge sieht Till Lindemann wohl ein bisschen anders», lässt Kayla ihre Follower:innen nun frustriert wissen.
Für sie bedeutet der Entscheid des Gerichtes nun, die verbotenen Passagen aus dem Video zu schneiden. Sie darf diese nicht wiederholen und muss ausserdem die Kosten des Verfahrens tragen.
Als sie das Video hochgeladen habe, habe sie gewusst, dass es heikel werde. «Aber meine einzige Intention war, junge Mädchen zu schützen, weil ich als 21-Jährige zu gut weiss, wie schnell man sich als Mädchen unter Druck gesetzt fühlt, wie schwer es manchmal ist, nein zu sagen und für sich einzustehen», erklärt sie. Dass sie infolgedessen «immensen Hass, undenkbare Drohungen und masslose Übergriffigkeit von erwachsenen Menschen erfahre», sei für sie in dem Ausmass nicht denkbar gewesen.
Sie stellt auch klar, dass sie sich mit der «ganzen Aufmerksamkeit diesbezüglich» nicht wohlfühle. «Aber ich weiss in meinem Herzen, dass es sehr wichtig war und hoffentlich langfristig etwas ins Positive verändern wird. Auch wenn es sich grade nur negativ anfühlt», sagt sie.
In Bezug auf die Entscheidungen der Gerichte zeigt sie sich enttäuscht und spricht von einem «Schlag ins Gesicht». Dies, genauso wie der Hass, dem sie ausgesetzt sei, zeige wieder, «wie schwer es für eine Frau gemacht wird, sich gegen einen Mann in einer Machtposition auszusprechen». Man solle sich davon jedoch nicht entmutigen lassen, macht sie deutlich.