International
Deutschland

Deutsches Gericht: AfD-Jugend gesichert extremistisch

Deutsches Gericht: AfD-Jugend gesichert extremistisch

06.02.2024, 21:4106.02.2024, 21:41
Mehr «International»

Der deutsche Verfassungsschutz darf die Jugendorganisation der rechtspopulistischen AfD als gesichert extremistische Bestrebung einstufen. Einen entsprechenden Beschluss vom 5. Februar hat das Verwaltungsgericht Köln am Dienstag veröffentlicht.

DEMONSTRATION DER AFD IN ERFURT 28/10/2023 - Erfurt: Die Junge Alternative auf dem Erfurter Anger. Die Thüringer AfD (Alternative für Deutschland) rief zur Demonstration unter dem Motto ãDer Osten ste ...
Die Junge Alternative fordert an einer Demonstration eine Remigration.Bild: IMAGO / Jacob Schröter

Der Beschluss ist noch nicht rechtskräftig. Die AfD und ihre Jugendorganisation können Beschwerde am nordrhein-westfälischen Oberverwaltungsgericht dagegen einlegen.

Bislang hatte das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) die Jugendorganisation als Verdachtsfall eingestuft. Eine Klage gegen diese Entscheidung war vom Verwaltungsgericht Köln zurückgewiesen worden. In der nächsten Instanz beschäftigt sich das Oberverwaltungsgericht (OVG) Mitte März mit dieser Frage.

Im April 2023 hatte das BfV mitgeteilt, dass sich durch die Verdachtsfallbeobachtung Hinweise ergeben hätten, dass sich bei der AfD-Jugendorganisation Junge Alternative (JA) Anhaltspunkte für Bestrebungen gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung verdichtet hätten. Daher werde die Junge Alternative als gesichert rechtsextremistische Bestrebung eingestuft und behandelt.

Dagegen hatten die AfD und die Nachwuchsorganisation im Juni 2023 Klage eingelegt und sich per Eilantrag gegen die Einstufung gewehrt. Den Eilantrag hat das Verwaltungsgericht Köln abgelehnt.

Die AfD war 2013 ursprünglich von Kritikern der Euro-Rettungspolitik gegründet worden, hat sich seitdem aber nach rechts bewegt und mit der Begrenzung Zuwanderung ihr Hauptthema gefunden. Mehrere ostdeutsche Landesverbände wurden bereits als gesichert extremistisch eingestuft. In deutschlandweiten Umfragen ist die AfD zweitstärkste Kraft hinter den Christdemokraten. Ihre Werte sind aber zuletzt wieder unter die 20-Prozent-Marke gerutscht, womöglich als Folge der Grossdemonstrationen gegen Rechtsextremismus der vergangenen Wochen in vielen deutschen Städten. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
9 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
AlfredoGermont
06.02.2024 22:46registriert März 2022
Niemand soll sagen er hätte tote es nicht kommen sehen.
Bild
4125
Melden
Zum Kommentar
9
    Soll die AfD verboten werden? Was dafür spricht – und was dagegen

    Am 2. Mai 2025 stufte das deutsche Bundesamt für Verfassungsschutz in Köln (BfV) die Partei «Alternative für Deutschland» (AfD) «aufgrund der die Menschenwürde missachtenden, extremistischen Prägung der Gesamtpartei» als «gesichert rechtsextremistisch» ein. Zwar setzte der Verfassungsschutz die Einstufung einige Tage später aus verfahrenstechnischen Gründen aus. Nichtsdestotrotz stellt sich mehr denn je die Frage, ob eine Partei mit teilweise eindeutig rechtsextremen Exponenten und Inhalten in einer Demokratie toleriert werden muss – oder ob ein Verbot gerechtfertigt ist.

    Zur Story