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Terror in Deutschland: Täter in Linz am Rhein wollte Polizisten töten

Mutmasslicher Islamist in Deutschland wollte Polizisten töten

06.09.2024, 15:5006.09.2024, 15:50
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Fotos der Tatwaffe sind während einer Pressekonferenz des Polizeipräsidiums München zum aktuellen Sachstand zu sehen.Bild: DPA

Ein mutmasslicher Islamist hat in Deutschland eine Polizeiwache angegriffen. Der mit einer Machete und einem Messer bewaffnete 29-Jährige wurde in einer Sicherheitsschleuse eingeschlossen und dann von Spezialkräften überwältigt, wie die Ermittler mitteilten.

Polizeibeamte wurden bei dem Angriff im Bundesland Rheinland-Pfalz nicht verletzt. Der Mann war nach Angaben der Ermittler um 2.40 Uhr auf der Polizeiwache in Linz am Rhein erschienen. Linz liegt nicht weit von der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen.

Er habe dabei wiederholt «Allahu Akbar» («Gott ist gross») gerufen und angekündigt, Polizisten töten zu wollen. Dschihadisten und Salafisten benutzen den Ausdruck «Allahu Akbar» oft wie einen Schlachtruf. Damit kapern die Extremisten die zentrale religiöse Formel des Islam, die seit Jahrhunderten von Muslimen weltweit benutzt wird.

Festnahme in Sicherheitsschleuse

Die Beamten der Polizeiwache riegelten die Eingangstür und die Tür zum Innenhof der Polizeiwache ab, sodass der Mann nicht entkommen und auch niemanden mehr angreifen konnte. Einsatzkräfte von Spezialeinheiten nahmen den Tatverdächtigen in der abgeriegelten Sicherheitsschleuse fest. Sie setzten ihn mit einem Elektroschock durch einen Taser ausser Gefecht. Dabei wurde der albanische Staatsangehörige leicht verletzt. Eine Richterin am Amtsgericht Koblenz ordnete später Untersuchungshaft wegen des Verdachts des versuchten Mordes an.

Fahne des Islamischen Staat gefunden

Die Ermittler fanden nach dem Angriff bei einer Wohnungsdurchsuchung an der Wand eine gezeichnete Flagge der Terrororganisation Islamischer Staat. Wegen der Hinweise auf ein radikal islamistisches Motiv übernahm die Landeszentralstelle zur Bekämpfung von Terrorismus und Extremismus Rheinland-Pfalz bei der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz die Ermittlungen. Die Justiz führe das Ermittlungsverfahren als versuchten Mord, sagte der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling.

Das sei der schwerste Tatvorwurf, den man in diesem Falle machen könne. Die Behörden hatten demnach vor dem Angriff auf die Polizeiwache keine Kenntnisse zum Hintergrund des Täters. Nun gebe es «mehr als einen Hinweis, der darauf hindeutet, dass der Täter offensichtlich radikal islamistisch motiviert war».

Weiterer Angriff nach München und Solingen

In Deutschland hatte es zuletzt mehrere Angriffe gegeben. Am Donnerstag war ein 18-jähriger Österreicher bei einem Anschlag auf das israelische Generalkonsulat in München von der Polizei getötet worden. Die österreichischen Behörden hatten gegen den Mann wegen des Verdachts ermittelt, er könne sich religiös radikalisiert haben. Die Ermittler in München gehen Hinweisen auf ein islamistisches beziehungsweise antisemitisches Motiv des Täters nach. Bei einem mutmasslich islamistischen Terroranschlag in Solingen hatte am 23. August ein Mann auf einem Stadtfest drei Menschen mit einem Messer getötet und acht weitere verletzt. Der mutmassliche Täter, ein 26-jähriger Syrer, sitzt in Untersuchungshaft. (sda/dpa/lyn)

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