Ein Mann hat im baden-württembergischen Main-Tauber-Kreis einen Bagger gestohlen, damit eine Baufirma verwüstet, Fahrzeuge zerstört und sich kilometerweit eine Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert. Der Fahrer sei am Ende durch eine Schussabgabe gestoppt worden und noch vor Ort gestorben, bestätigte eine Polizeisprecherin der dpa.
Man habe den «Amokfahrer durch eine Schussabgabe gestoppt» an einem Autohaus in Tauberbischofsheim, sagte die Sprecherin. Er sei vor Ort reanimiert worden, aber noch vor Ort gestorben.
Die Hintergründe blieben auch ab Abend unklar. In einer später veröffentlichen Pressemitteilung war nicht mehr von einer Amoktat die Rede.
Im Main-Tauber-Kreis kam es zu einer mutmaßlichen Amokfahrt. Ein Mann hat in Grünsfeld einen Bagger an sich genommen und hat damit Personen verletzt und zahlreich Fahrzeuge beschädigt. (1/2) #MTK311224 pic.twitter.com/jgE4afArrE
— Polizei Heilbronn (@PolizeiHN) December 31, 2024
Der Mann habe zunächst in der fränkischen Stadt Grünsfeld einen Bagger von einer Baufirma entwendet und dort bereits das komplette Bauinventar zerstört, sagte die Sprecherin. Ein Zeuge habe kurz nach 13.30 Uhr schliesslich die Polizei informiert, welche daraufhin vorfuhr und versuchte, den Mann mit dem Bagger zu stoppen.
Der Mann liess sich von den Einsatzkräften allerdings nicht stellen. So beschleunigte er und nahm Fahrt auf in Richtung Tauberbischofsheim, ein Ort, der ein paar Kilometer entfernt liegt. Damit begann eine Verfolgungsjagd zwischen dem Bagger und den Einsatzkräften.
Dabei seien die Streifenwagen dem Bagger hinterhergefahren, hätten sich ihm aber nicht in den Weg gestellt, so eine Polizeisprecherin am Abend der dpa. «Einem Bagger einen Streifenwagen in den Weg zu stellen – da können sie sich selber vorstellen, wie sinnvoll das ist.» Mindestens vier Streifenwagen seien beschädigt worden, wie viele zivile Wagen, ist offen. Die Polizei bittet Zeugen und Geschädigte, sich zu melden.
Der Mann sei mit dem Bagger die ganze Fahrt auf der Strasse unterwegs gewesen und schliesslich abgebogen auf das Gelände eines Autohauses, sagte eine Sprecherin. Gegen 14.22 Uhr, so heisst es nach ersten Angaben der Polizei, beendeten Schüsse die Fahrt. In einer späteren Mitteilung war davon die Rede, dass es gegen 14.45 Uhr zu dem polizeilichen Schusswaffengebrauch kam.
«Während der Verfolgung gaben mehrere Polizeibeamte Schüsse auf das Fahrzeug ab, um dieses zu stoppen, nachdem Lautsprecherdurchsagen erfolglos geblieben waren. Als der Mann seine Fahrt vom Autohaus erneut fortsetzen wollte, gaben die Beamten letztendlich auch Schüsse auf ihn ab», heisst es am späteren Abend in einer Mitteilung der Ermittler.
Der Mann wurde an Ort und Stelle reanimiert, starb aber trotzdem an seinen Verletzungen. Wie viele Schüsse fielen, konnte die Sprecherin nicht beantworten. Das Landeskriminalamt ermittelt zum Schusswaffengebrauch der Beamten.
Beim Vorfall wurden drei Polizisten verletzt. Das bestätigte eine Polizeisprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Sämtliche Beamte zogen sich nur leichte Verletzungen zu.
Zuvor hatte die Polizei von einer schwer verletzten Polizistin berichtet. Die Beamtin sei bei dem Vorfall eingeklemmt worden, sie habe aber zwischenzeitlich das Krankenhaus verlassen können. Zwei weitere männliche Beamte seien ebenfalls verletzt worden, einer habe eine Schnittverletzung an der Faust, der andere ein Knalltrauma erlitten. Alle drei Beamten sind demnach dienstunfähig.
Beim erschossenen Mann handelt es sich um einen 38-jährigen Deutschen. Das teilte die Polizei am Abend mit.
Ob der Mann bei der Baufirma, auf deren Gelände er wütete, arbeitete, war zunächst unklar. Die Polizei geht nicht von einem politischen Hintergrund aus. Ob eine psychische Erkrankung hinter dem Vorfall steckt, konnte eine Sprecherin zunächst nicht sagen. Die Spurensicherung vor Ort sei in vollem Gange, sagte eine Sprecherin am Abend.
Die Gewerkschaft der Polizei lobte den Einsatz der Beamten vor Ort. «Die eingesetzten Kräfte haben in einer extrem dynamischen und gefährlichen Situation professionell gehandelt und damit Schlimmeres verhindert», sagte der stellvertretende Landesvorsitzende der GdP in Baden-Württemberg, Thomas Mohr. «Es ist tragisch, dass am Ende ein Menschenleben zu beklagen ist, doch die Polizei hatte die Verantwortung, weitere Opfer zu verhindern und die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.»
(dab/sda/dpa)
…aber kaum hat man einen Platten am Auto dreht man durch vor Überforderung…
Gute Besserung den Verletzten!