Magdeburg-Täter hinterliess Testament – und schwärmte kurz vor Tat von Musk und Alex Jones
Dies berichtet der deutsche Spiegel. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins fanden die Ermittler im Tatwagen, einem gemieteten BMW, ein entsprechendes Dokument. Darin hielt Taleb A. unter anderem fest, dass sein gesamtes Vermögen nach seinem Tod an das Deutsche Rote Kreuz gehen soll. Politische Botschaften oder Hinweise zu seinem Motiv gibt es im Testament hingegen nicht.
Der «Spiegel» berichtet weiter, dass A. den späteren Tatwagen bereits am 11. Dezember gemietet hatte. Am Tag darauf gab er zudem, bereits aus Magdeburg, einem islamfeindlichen US-Blog ein Video-Interview. Darin schwärmte er erneut von Elon Musk, für den er in sozialen Netzwerken bereits früher grosse Bewunderung geäussert hatte.
Auch für den wegen seiner folgenschweren Lügen zu drastischen Geldstrafen verurteilten US-Verschwörungstheoretiker Alex Jones fand A. im Interview positive Worte. Er behauptete unter anderem, dass Deutschland syrische Islamisten ins Land lasse und das Leben von Ex-Muslimen zerstören wolle. Zudem verfolge die deutsche Polizei diese Menschen in einer Geheimoperation weltweit und nutze Methoden wie zur Zeit des Nationalsozialismus.
Bereits früher deutete A. auf X an, dass er bereit sei, für «Gerechtigkeit» zu sterben. Dem «Spiegel» liegen private Chat-Protokolle vor, in denen A. gegenüber anderen X-Nutzern schrieb, dass er womöglich noch «in diesem Jahr sterben» werde.
A. ist der mutmassliche Angreifer, der mit einer Amokfahrt auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt fünf Menschen getötet und über 200 verletzt hatte. Er sitzt in Untersuchungshaft, die Ermittlungen zu Hintergründen und Motiv dauern an. A.s Biografie, politische Haltung und Äusserungen in den sozialen Medien sind teils widersprüchlich. (con)
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