Es ist die höchste Entschädigungssumme, die in Deutschland jemals in einem solchen Verfahren gezahlt wurde: Wegen Berichterstattung zum Kachelmann-Prozess muss der deutsche Verlag Springer, der unter anderen die Bild herausgibt, an den Wettermoderator 635'000 Euro Entschädigung zahlen.
Sieg vor Gericht: Jörg Kachelmann.
Bild: EPA
Vergleichsgespräche waren zuvor gescheitert: Springer muss eine Entschädigung von 635'00 Euro an Jörg Kachelmann zahlen. Das ist die höchste Summer, die in Deutschland bislang in einem solchen Verfahren gezahlt wurde.
Der Wettermoderator wurde 2011 in einem aufsehenerregenden Prozess vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen. Eine Ex-Geliebte hatte ihn damals angezeigt.
Kachelmann sieht sich durch die Prozess-Berichterstattung weiter Teile der Medien verleumdet. Er hat hohe Schmerzensgelder von bestimmten Medienhäusern gefordert. Mit dem Burda-Verlag einigte sich Kachelmann im Frühjahr aussergerichtlich. Über die Konditionen wurde Stillschweigen bewahrt. Mit Springer kam es zu keiner Einigung – der Verlag hält einen Grossteil der kritisierten Berichterstattung von Bild.de und «Bild»-Zeitung für angemessen.
Die bisher höchste Schmerzensgeld-Summe, die in Deutschland in einem ähnlichen Fall erstritten wurde, lag bei 400'000 Euro. Dabei ging es 2009 um Berichte über die schwedische Prinzessin Madeleine in Magazinen der Klambt-Mediengruppe.
In der Schweiz musste Ringier wegen der Berichterstattung zur Borer-Affäre noch weit tiefer in die Tasche greifen. Dem Vernehmen nach weit über eine Million Franken hat der Blick-Verlag an den ehemaligen Schweizer Botschafter gezahlt.
Und Jörg Kachelmanns Reaktion:
Mehr Informationen in Kürze (aeg/eth/dpa)