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Asyl: Merkel hat Zusagen von 14 Ländern zur Rückführung

epa06849886 German Chancellor Angela Merkel gives a press conference at the end of the second day of an European Council summit in Brussels, Belgium, 29 June 2018. EU countries' leaders meet on 2 ...
Angela Merkel bei einer Pressekonferenz nach den EU-Verhandlungen.Bild: EPA/EPA

Merkel hat Zusagen von 14 Ländern zur beschleunigten Flüchtlingsrückführung

30.06.2018, 12:4330.06.2018, 14:48
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Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat bei ihren Verhandlungen zur besseren Steuerung der Migration von 14 Ländern Zusagen zur beschleunigten Rückführung von Migranten erhalten.

Das geht aus einem der Nachrichtenagentur DPA in Berlin vorliegenden achtseitigen Schreiben der Kanzlerin an die Partei- und Fraktionsvorsitzenden der Koalitionspartner SPD und CSU hervor. Merkel hatte die Koalitionspartner am Freitagabend in getrennten Telefonaten über ihre Verhandlungen informiert.

Asylbewerber, die schon in anderen EU-Ländern registriert sind, will Merkel laut Schreiben vom Samstag in speziellen «Ankerzentren» unterbringen.

Dies betrifft jene Migranten, die nicht unter einen grenznahen Rücknahmemechanismus fallen, wie ihn Merkel am Rande des Brüsseler EU-Gipfels mit Griechenland und Spanien vereinbart hat. Betroffen sind auch Migranten, die versuchen, offizielle Grenzkontrollen zu umgehen und über die «grüne Grenze» nach Deutschland zu kommen.

epa06691958 Refugees arrive to Turkey along a route to the west in Erzurum, Turkey, 25 April 2018. The Turkish government has deported at least 7,000 Afghan refugees back to Kabul recently, according  ...
Flüchtlinge, die bereits in Europa registriert sind, sollen in Ankerzentren untergebracht werden.Bild: EPA/EPA

Besondere Aufnahmezentren

Die Gruppe von Asylbewerbern, bei denen ein beschleunigtes Verfahren zur Anwendung kommt, soll um jene erweitert werden, die einen sogenannten Eurodac-Eintrag haben, die also schon in einem anderen Staat registriert worden sind. Beschleunigtes Verfahren heisst eine Woche Asylverfahren und beschleunigtes Rechtsmittelverfahren.

In den besonderen Aufnahmeeinrichtungen soll eine erweiterte und mit Sanktionen belegte Residenzpflicht gelten – die Betroffenen bekommen also Auflagen, die verhindern sollen, dass sie sich aus den Einrichtungen entfernen. Zudem soll eine Verteilung auf die Kommunen ausgeschlossen werden.

Merkel will zudem die Schleierfahndung in Grenznähe intensivieren und so die Zahl derer deutlich erhöhen, die anderswo registriert sind. (leo/sda/dpa)

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9 Kommentare
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Grinsekatze17
30.06.2018 17:26registriert Juni 2018
Hat sie nicht! Tschechien und Ungarn bestreiten solch ein Abkommen mit Merkel! Kommt sicher bald auch hier in den Nachrichten.
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EhrenBratan. Hääää!
30.06.2018 13:34registriert April 2018
Als würde dies die betroffenen kümmern. Die Frau ist reif für die Gummizelle!
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