International
Deutschland

Gil Ofarim gesteht Lüge – Prozess eingestellt

07.11.2023, Sachsen, Leipzig: Der deutsche Rockmusiker Gil Ofarim sitzt im Saal des Landgerichts in Leipzig. Hier beginnt der Prozess gegen Ofarim wegen falscher Verd
Ofarim vor Gericht – diesmal mit sichtbarem Davidstern.Bild: keystone

Gil Ofarim gesteht Lüge – Prozess eingestellt

28.11.2023, 12:5428.11.2023, 14:17
Mehr «International»

Der deutsche Sänger Gil Ofarim warf einem Hotelangestellten vor, sich im Jahr 2021 ihm gegenüber diskriminierend geäussert zu haben, da Ofarim jüdischen Glaubens ist.

Im November dieses Jahres kam der Fall vor Gericht – und wurde nun wieder eingestellt. Der Grund: Ofarim gestand am Dienstag, gelogen zu haben.

Der Sänger hatte in einer Online-Videobotschaft geäussert, dass er im Leipziger Hotel «Westin» beim Check-in eine Kette mit einem Davidstern sichtbar trug. Ein Hotelangestellter, Herr W., habe ihn daraufhin aufgefordert, die Kette abzulegen.

«Herr W., ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen, es tut mir leid, ich habe das Video gelöscht», zitiert das deutsche Nachrichtenportal «Focus» Ofarim aus dem Gerichtssaal. Der Hotelangestellte akzeptierte die Entschuldigung. Der Richter hat Ofarim zudem dazu verdonnert, 10'000 Euro an zwei israelitische Religionsgemeinden in Deutschland zu spenden.

Zentralrat der Juden mit klarem Statement

Nach dem Geständnis gab es zahlreiche Reaktionen zu den aktuellen Entwicklungen. Besonders heftig kritisierte der Zentralrat der Juden in Deutschland Ofarim. Auf X veröffentlichte der Dachverband diese Erklärung:

Der Sänger habe nicht nur die Öffentlichkeit, sondern auch die jüdische Gemeinschaft belogen. Besonders in der aktuellen politischen Situation sei dieses Verhalten schädlich, da derzeit viele Menschen Judenhass und Ablehnung erfahren, so der Zentralrat. Der Vorwurf von Antisemitismus dürfe niemals grundlos erhoben werden. (yam)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
95 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Bluewie
28.11.2023 13:03registriert Juni 2019
Da frag ich mich jetzt, wie jemand darauf kommt, so etwas einfach frei zu erfinden... Für mehr publicity?
3513
Melden
Zum Kommentar
avatar
RichiZueri
28.11.2023 13:10registriert September 2019
Wenn man bedenkt, dass das Leben von Herrn W. sich ohne die Videoaufnahmen signifikant negativ verändert hätte, dünkt mich die "Strafe" trotz Geständnis viel zu lasch.
3066
Melden
Zum Kommentar
avatar
PipiL
28.11.2023 13:34registriert Oktober 2021
So funktionieren Narzissten, hochgefährlich, völlig egal welcher Religion sie angehören. Fast hätte er das Leben von dem Receptionisten Herr W. komplett ruiniert. Das Geständnis machte er wohl kaum weil er ihm Leid tut, die Beweislage war einfach zu erdrückend.
2993
Melden
Zum Kommentar
95
Streit mit Musk: Richter verfügt Sperrung von X in Brasilien

Ein Richter in Brasilien hat nach einem monatelangen Streit mit Tech-Milliardär Elon Musk die Sperrung von dessen Online-Plattform X angeordnet. Die Nationale Telekommunikationsbehörde solle die Anweisung binnen 24 Stunden umsetzen, ordnete Richter Alexandre de Moraes vom Obersten Bundesgericht an.

Zur Story