Gil Ofarim gesteht Lüge – Prozess eingestellt
Der deutsche Sänger Gil Ofarim warf einem Hotelangestellten vor, sich im Jahr 2021 ihm gegenüber diskriminierend geäussert zu haben, da Ofarim jüdischen Glaubens ist.
Im November dieses Jahres kam der Fall vor Gericht – und wurde nun wieder eingestellt. Der Grund: Ofarim gestand am Dienstag, gelogen zu haben.
Der Sänger hatte in einer Online-Videobotschaft geäussert, dass er im Leipziger Hotel «Westin» beim Check-in eine Kette mit einem Davidstern sichtbar trug. Ein Hotelangestellter, Herr W., habe ihn daraufhin aufgefordert, die Kette abzulegen.
«Herr W., ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen, es tut mir leid, ich habe das Video gelöscht», zitiert das deutsche Nachrichtenportal «Focus» Ofarim aus dem Gerichtssaal. Der Hotelangestellte akzeptierte die Entschuldigung. Der Richter hat Ofarim zudem dazu verdonnert, 10'000 Euro an zwei israelitische Religionsgemeinden in Deutschland zu spenden.
Zentralrat der Juden mit klarem Statement
Nach dem Geständnis gab es zahlreiche Reaktionen zu den aktuellen Entwicklungen. Besonders heftig kritisierte der Zentralrat der Juden in Deutschland Ofarim. Auf X veröffentlichte der Dachverband diese Erklärung:
Zwei Jahre lang hat #GilOfarim Mitarbeiter eines Leipziger Hotels des Antisemitismus beschuldigt. Nun hat er gestanden, dass er gelogen hat. Damit hat Gil Ofarim all denen, die tatsächlich von Antisemitismus betroffen sind, großen Schaden zugefügt. Neben der Öffentlichkeit hat er… pic.twitter.com/avDWJ3GUQa
— Zentralrat der Juden in Deutschland (@ZentralratJuden) November 28, 2023
Der Sänger habe nicht nur die Öffentlichkeit, sondern auch die jüdische Gemeinschaft belogen. Besonders in der aktuellen politischen Situation sei dieses Verhalten schädlich, da derzeit viele Menschen Judenhass und Ablehnung erfahren, so der Zentralrat. Der Vorwurf von Antisemitismus dürfe niemals grundlos erhoben werden. (yam)
