International
Deutschland

«Gutmensch» ist Deutschlands «Unwort des Jahres»

«Gutmensch» ist Deutschlands «Unwort des Jahres»

12.01.2016, 10:3412.01.2016, 10:55
Mehr «International»

«Gutmensch» ist das bundesdeutsche «Unwort des Jahres 2015». Das Schlagwort diffamiere in Zusammenhang mit der Flüchtlingshilfe «Toleranz und Hilfsbereitschaft pauschal als naiv, dumm und weltfremd, als Helfersyndrom oder moralischen Imperialismus», hiess es.

«Die Verwendung dieses Ausdrucks verhindert einen demokratischen Austausch von Sachargumenten», sagte die Sprecherin der «Unwort»-Jury, die Sprachwissenschaftlerin Nina Janich, am Dienstag in Darmstadt. Der Ausdruck «Gutmensch» wurde 64 Mal und damit am dritthäufigsten eingesendet. 

«Asylchaos» ist das Unwort in der Schweiz

Auch das vor gut einem Monat bekannt gegebene Schweizer «Unwort des Jahres» steht in Bezug zur Flüchtlingskrise: Es lautet «Asylchaos». Zum Unwort wurde es laut Jury gekürt, weil damit im Wahlkampf gezielt Angst geschürt worden sei, obwohl die Flüchtlingswelle 2015 die Schweiz nur mittelbar betraf.

Neben dem «Unwort des Jahres» gibt es auch das «Wort des Jahres». Für 2015 lautete es in Deutschland «Flüchtlinge», in der Schweiz «Einkaufstourist». (whr/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
13 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Lowend
12.01.2016 11:36registriert Februar 2014
Hier sprechen mir die Juroren aus der Seele, denn dieses Wort ist die reine Diffamierung guten Handelns und die Begründung, dass «Toleranz und Hilfsbereitschaft pauschal als naiv, dumm und weltfremd, als Helfersyndrom oder moralischen Imperialismus» diffamiert wird, trifft genau die widerliche Natur der heute allgegenwärtigen Nazipropaganda, aber genau diese rechten Unmenschen werden nun dieses Unwort noch lieber benutzen, weil sie im Grunde unsere freie, pluralistische Gesellschaft wie die Pest hassen und ihr Traum eigentlich der totalitäre Führerstaat mit gleichgeschalteter Gesinnung ist.
6435
Melden
Zum Kommentar
13
Starkes Erdbeben erschüttert Westjapan – keine Tsunami-Gefahr

Ein starkes Erdbeben hat den Westen Japans erschüttert. Örtlichen Medien zufolge kamen mehrere Menschen nach Stürzen infolge der Erschütterung der Stärke 6,6 ins Krankenhaus. Eine Tsunami-Gefahr bestehe aber nicht, gab die nationale Wetterbehörde bekannt. Sie hatte die Stärke zunächst mit 6,4 angegeben. Das Erdbeben ereignete sich Mittwochnacht um 23.14 Uhr (16.14 MEZ) vor Shikoku, der kleinsten der japanischen Hauptinseln. In der betroffenen Präfektur Ehime stürzten nach Angaben der Behörden mehrere Menschen und kamen mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus.

Zur Story