Waffenbefürworter in den USA haben in diesem Sommer einen überraschenden juristischen Sieg eingefahren: Die Aktivisten erreichten einen Vergleich mit der US-Regierung, der es erlaubt, Anleitungen zum Waffenbau für 3D-Drucker im Internet zum Download bereitzustellen. Ab dem 1. August dürfen die Pläne zur Do-it-Yourself-Waffe legal gepostet werden, wie CNN vermeldet.
Angestrebt hatte das Gerichtsverfahren Cody Wilson, der bereits 2013 die Baupläne für eine 3D-Drucker-Pistole online gestellt hatte. Wilsons Einschuss-Pistole «The Liberator» (der Befreier) konnte praktisch vollständig aus ABS-Plastik herstellt werden – Material, das auch für den Bau von Legosteinen verwendet wird – einzig Schlagbolzen und ein weiteres Bauteil waren aus Metall.
Das US State Department hatte Wilson und sein Non-profit-Unternehmen Defense Distributed daraufhin gezwungen, die Pläne vom Netz zu nehmen, da sie die International Traffic in Arms Regulation, eine internationale Vereinbarung zum Handel von Feuerwaffen, verletzten könnten. Zu diesem Zeitpunkt waren die Pläne laut Wilson aber schon millionenfach runtergeladen worden. Wilson verklagte die Regierung anschliessend.
Dieser Rechtsstreit ist nun zu Ende. Neu können nicht nur Pläne und Zeichnungen zum Bau von Handfeuerwaffen, sondern auch Anleitungen für Sturmgewehre wie das AR-15 legal im Internet zum Download angeboten werden.
DIY-Feuerwaffen wie die «Liberator» werden auch Ghost Guns, Geisterwaffen, genannt, weil sie keine Seriennummer haben und somit nicht registriert und zurückverfolgt werden können. Waffengegner befürchten, dass dieser Umstand von Terroristen und anderen Personen mit gefährlichem Hintergrund ausgenutzt werden könnte. Für die Gun-Right-Bewegung ist hingegen klar: Mit diesem Entscheid «hat Zeitalter der downloadbaren Feuerwaffe offiziell begonnen». (wst)