Parkland liegt rund 55 Kilometer nördlich von Miami. Rund 25'000 Einwohner zählt die Stadt. Und sie wurde im letzten Jahr zu Floridas sicherster Stadt gewählt. Jetzt wurde auch die sicherste Stadt Floridas brutal getroffen. Und in den USA zählt man mit Sorge die Zahl der Schul-Massaker.
Gemäss der Nonprofit-Organisation «Everytown for Gun Safety» war der Vorfall in Parkland bereits die 18. Schussabgabe an einer Schule im 2018. Das bedeutet, dass im laufenden Jahr in den USA alle 60 Stunden ein Vorfall mit einer Waffe an einer Schule gemeldet wurde.
Schussabgaben an US-Schulen 2018
17 Schiessereien bis gestern: Die aktuellste Schiesserei von Florida wurde in dieser Statistik noch nicht berücksichtigt. quelle: everytown for gun safety
Das Parkland-Massaker ist der erste Vorfall in Florida in diesem Jahr. Drei Schussabgaben an Schulen ereigneten sich 2018 in Texas, zwei in Kalifornien und zwei in Michigan. In 10 weiteren Staaten kam es zu je einem Waffen-Vorfall an einer Schule.
Erst vor drei Wochen waren in Kentucky zwei Schüler durch Schüsse ums Leben gekommen. In acht der 18 Fälle wurde mit einer Waffe geschossen aber niemand verletzt.
Schussabgaben an Schulen seit 2013
Seit 2013 notiert die Non-Profit-Organisation Everytown for Gun Safety detailliert jeden Vorfall mit Schusswaffen an Schulen. Das ist die Übersicht über sämtliche Schul-Schiesserei.Quelle: Everytown for Gun Safety
Nach der Schiesserei in Florida unterbrach der US-Kongress seine Debatte zur Einwanderungsreform. Chris Murphy, demokratischer Senator, richtete sich mit einer emotionalen Rede an den Kongress.
"This scourge of school shooting after school shooting. It only happens here not because of coincidence...but as a consequence of our inaction." Sen. @ChrisMurphyCT lashes out at colleagues over inaction on gun control after Florida high school shooting. https://t.co/x6M0ri9j4Qpic.twitter.com/7r5Ee9N4Nk
«Wenn Sie jetzt den Fernseher anmachen, sehen Sie Kinder, die um ihr Leben rennen. Wir erleben gerade die 18. Schiesserei an einer Schule in diesem Jahr, und es ist noch nicht einmal März. Zu viele Menschen sterben in den USA einen sinnlosen Tod durch Waffen. Schuld sind nicht Pech oder Zufall. Wir sind verantwortlich, wir alle hier. Ich als Vater bin zu Tode verängstigt, dass wir das zulassen.»
Die Rufe nach einer Verschärfung des Waffengesetzes werden zunehmend lauter, jedoch hat die Regierung und das Parlament den Forderungen stets eine Absage erteilt. (nfr)
Korrektur
In einer ersten Version des Artikels wurden die von Everytown for Gun Safety gesammelten Vorfälle durchwegs als «Schiessereien» bezeichnet. Das ist nicht ganz korrekt. Unter den Vorfällen sind auch unbeabsichtigte Schussabgaben und Suizide. Konkret lassen sich die 18 Vorfälle im Jahr 2018 so aufteilen: 7 Schussabgaben mit Verletzten/Toten, 8 beabsichtigte Schussabgaben, 2 Suizide und eine unbeabsichtigte Schussabgabe.
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Die beliebtesten Kommentare
sansibar
15.02.2018 10:33registriert März 2014
Hmm, was könnte man bloss dagegen tun... Irgendeine Komponente lässt sich doch eliminieren? Vielleicht die Schulen? Oder die Kinder? Genau! Man könnte das Kinderkriegen verbieten, damit sie nicht erschossen werden!
Dieser Sumpf der US-Waffenkultur gehört trockengelegt. Eine Gesellschaft, die sich derart mit Waffen identifiziert, ist krank. Und das gilt auch für das Militär.
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