Ermittler aus mehr als 30 Ländern haben nach Angaben von Europol ein riesiges Pädophilen-Netzwerk mit fast zwei Millionen Nutzern weltweit ausgehoben und bislang 79 Menschen festgenommen.
Bei der grössten Aktion gegen Kindesmissbrauch in der Geschichte von Europol sind in der Schweiz 10 Personen vorläufig festgenommen worden (dazu unten mehr).
Die Ermittlungen hatten 2022 begonnen. Insgesamt hatten sich zwischen 2022 und 2025 rund 1,8 Millionen Nutzer auf der Kidflix-Plattform eingeloggt.
Am 11. März 2025 wurde der Kidflix-Server, der zu dem Zeitpunkt rund 72'000 Videos enthielt, von deutschen und niederländischen Behörden beschlagnahmt.
Weltweit seien etwa 1400 Verdächtige identifiziert worden. Einige der bislang festgenommenen 79 Personen stünden nicht nur unter dem Verdacht, Videos von sexuellem Missbrauch von Kindern konsumiert oder mit anderen geteilt zu haben. Sie würden auch des aktiven sexuellen Missbrauchs verdächtigt.
Im Zuge der Operation Stream seien auch über 3000 elektronische Geräte beschlagnahmt worden. Und es sei gelungen, 39 betroffene Kinder zu schützen.
An den sogenannten «Aktionswochen», wie es Europol bezeichnet, waren vom 10. bis 23. März die Kantonspolizeien Aargau, Bern, Basel-Landschaft, Genf, Thurgau, Waadt und Zürich beteiligt, wie das Bundesamt für Polizei (Fedpol) am Mittwoch mitteilte.
Anschliessend haben Spezialisten der Bundespolizei das beschlagnahmte Material analysiert und die Ergebnisse den Kantonen übermittelt.
Ermittlungen laufen auch in allen Nachbarländern der Schweiz sowie in zahlreichen weiteren Staaten Europas und in den Vereinigten Staaten von Amerika.
Kidflix war nach Angaben von Europol 2021 «von einem Cyberkriminellen» in Betrieb genommen worden und entwickelte sich den Europol-Angaben zufolge zu einer der populärsten Plattformen für Pädophile im Darknet.
Die Website wurde als «Hidden Service» betrieben und war nur über das Anonymisierungs-Netzwerk Tor mit dem zugehörigen Browser erreichbar.
Wie Europol informiert, unterschied sich Kidflix von anderen Plattformen dieser Art, weil die User die illegalen Inhalte gegen Bezahlung nicht nur herunterladen, sondern auch Videodateien streamen konnten.
Bezahlt wurde mit Kryptowährungen, die anschliessend in sogenannte Token umgewandelt wurden. Durch das Hochladen von Missbrauchsmaterial, die Überprüfung von Videotiteln und -beschreibungen sowie die Zuordnung von Kategorien zu Videos konnten Täter Token verdienen, mit denen sie Inhalte ansehen konnten.
Jedes Video sei in niedriger, mittlerer und hoher Qualität hochgeladen worden, sodass Kriminelle eine Vorschau der Inhalte ansehen und gegen Gebühr Versionen in höherer Qualität freischalten konnten.
(dsc)
gerne bitte bei den Urteilen die Höchststrafen für diese Monster und für immer weg aus der Öffentlichkeit.