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J.D.-Vance-Dossier soll von X unterdrückt worden sein

Republican vice presidential nominee Sen. JD Vance, R-Ohio, gestures before speaking at a campaign event at JWF Industries, Saturday, Oct. 12, 2024, in Johnstown, Pa. (AP Photo/Matt Freed)
Trumps Kampagnenteam soll bei Elon Musk interveniert haben, um Infos zu J.D. Vance unter Verschluss zu halten.Bild: keystone

J.D.-Vance-Dossier soll von X unterdrückt worden sein

Ein US-Journalist veröffentlicht ein Dossier über J.D. Vance, das iranische Hacker gestohlen haben sollen. Trumps Team und Elon Musk' X schritten wohl ein.
13.10.2024, 06:5814.10.2024, 11:31
Thomas Wanhoff / t-online
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Ein Artikel von
t-online

Das Team von Donald Trump soll mit dem Besitzer der Plattform X, Elon Musk, die Verbreitung eines kritischen Berichts über J.D. Vance verhindert haben. In dem Dossier des Journalisten Ken Klippenstein ging es um interne Dokumente über J.D. Vance. Es soll von iranischen Hackern gestohlen und dann in Umlauf gebracht worden sein.

Wie unter anderem CNN und der britische «Guardian» berichten, sollen entsprechende Beiträge von Klippenstein von der Plattform X gesperrt worden sein. Als Grund sei angegeben worden, dass sich in den dort verlinkten Informationen sensible Daten des Vizepräsidentschafts-Kandidaten J.D. Vance befänden. Andere Medien hatten ebenfalls Zugang zu den Unterlagen, veröffentlichten sie aber nicht. Klippenstein hingegen schrieb auf der Plattform Substack darüber und verlinkte dies bei X.

Auch sensible Daten zu Vance enthalten

Der Bericht, der t-online vorliegt, soll interne Mitteilungen eines hochrangigen Mitarbeiters der Trump-Kampagne enthalten und Material, das die Kampagne über Senator J.D. Vance zusammengestellt hatte, bevor Trump ihn zu seinem Kandidaten ernannte. Das von Klippenstein veröffentlichte Dossier enthielt auch einige persönliche Daten von Vance, darunter seine Privatadresse und einen Teil seiner Sozialversicherungsnummer.

Klippensteins Beiträge wurden auf X gesperrt und schliesslich wurde er auch nach eigenen Angaben von der Plattform gesperrt. Eine Person, die mit der Angelegenheit vertraut ist, sagte CNN am Freitag, dass die Trump-Kampagne zuvor ein Gespräch mit X-Mitarbeitern über die gehackten Materialien gehabt hatte. Das berichtet auch die «New York Times».

Die Trump-Kampagne habe sich mit X in Verbindung gesetzt, um die Verbreitung von Links zu diesem Material auf der Plattform zu verhindern, so zwei Personen, die mit den Vorgängen vertraut sind. Laut CNN habe es aber keine ausdrückliche Forderung gegeben. Ein Sprecher von X reagierte nicht auf eine CNN-Anfrage.

X rudert zurück und entsperrt Konto

«Millionen von Amerikanern wie ich verlassen sich auf Social-Media-Plattformen wie X, um sich am politischen Prozess zu beteiligen, sei es durch aktive Diskussionen oder einfach durch den Konsum politischer Inhalte. Die Entscheidung von X, meinen Artikel zu entfernen und mein Konto dauerhaft zu sperren, zeigt die ungeheure Macht, die in diesen Plattformen und ihren milliardenschweren Eigentümern konzentriert ist», schrieb Klippenstein.

Nachdem der Vorgang öffentlich geworden war, wurde sein Konto wieder entsperrt. Auch der umstrittene Beitrag ist seit Samstagabend (Ortszeit) wieder sichtbar. Allerdings wird beim Klick auf den Link davor gewarnt, dass die aufgerufene Seite unsicher sein könnte.

Klippenstein beschuldigt Medien

Klippenstein kritisierte auch Medien, nicht über die Dokumente geschrieben zu haben. «Die Entscheidung der Medien, nicht über den Inhalt des Dossiers – und das, was es über Vance aussagt – zu berichten, ist das Ergebnis von Druck und Einmischung der Regierung». Belege, dass es Druck aus der US-Regierung gab, legte er aber nicht vor.

Das US-Onlinemagazin «Politico» begründete die Entscheidung, nicht aus dem Papier zu zitieren, gegenüber CNN. «Die Politico-Redakteure haben auf der Grundlage der Umstände, wie unsere Journalisten sie zu diesem Zeitpunkt verstanden haben, entschieden, dass die Fragen bezüglich der Herkunft der Dokumente und wie sie zu unserer Aufmerksamkeit gekommen sind, berichtenswerter sind als das Material, das in diesen Dokumenten enthalten ist», so Politico-Sprecher Brad Dayspring. Ähnlich äusserte sich auch die «Washington Post». Offenbar handelte es sich um den Versuch einer gezielten Instrumentalisierung der Medien, wahrscheinlich von iranischen Hackern.

Musk predigt Recht auf freie Rede – aber nicht für Kritiker?

Der Chef von X, Elon Musk, ist ein Unterstützer von Donald Trump. Vor wenigen Tagen trat er bei einer von Trumps Veranstaltungen selbst auf. Musk hat immer wieder betont, dass freie Rede für ihn wichtig sei und deshalb selbst Konten entsperrt, auf denen nachweislich Falschmeldungen verbreitet wurden. Dass nun das Konto eines Kritikers von Trump gesperrt wird, lässt an Musks Absichten zweifeln.

Offiziell hatte X den Schritt damit erklärt, dass ein Verstoss gegen Richtlinien stattgefunden habe. «Unsere Richtlinien erlauben keine Inhalte aus gehackten Quellen oder Inhalte, die als Teil einer ausländischen Regierungsoperation zur Beeinflussung der US-Wahlen durchgesickert sind», sagte ein Meta-Sprecher laut CNN.

«Wir werden die Verbreitung solcher Inhalte in unseren Apps gemäss unseren Community-Standards sperren.»

Dabei hatte Musk nach der Übernahme selbst Dokumente, die sogenannten «Twitter Files», veröffentlicht, die eine Einflussnahme der Biden-Regierung auf die Firma belegen sollten. Der Vorwurf wurde später von dem damals noch als Twitter firmierenden Unternehmen zurückgezogen.

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60 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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PD Dr.med.
13.10.2024 08:35registriert November 2022
Und was steht denn jetzt konkret drin? 🤷🏻‍♀️
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Pappnase75
13.10.2024 08:49registriert August 2023
Ungeheure Machtkonzentration und Doppelstandards - eine sehr gefährliche Mischung. Klar, das gibt es nicht nur bei Musk, er ist aber ein Paradebeispiel.
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rodolofo
13.10.2024 09:04registriert Februar 2016
Ja, da kann es sich der grosse Verteidiger der Meinungsfreiheit doch nicht ganz verkneifen, seine eigene Machtposition als Chef der Social Media-Plattform dafür zu verwenden, diese Meinungsfreiheit etwas zu lenken, im Sinne einer "Gelenkten Demokratie".
Wo das enden kann, sehen wir am Beispiel von Russland sehr gut.
Und das sage ich jetzt ausdrücklich nicht nur zu sogenannten "Rechten", sondern ausdrücklich und erst recht auch zu sogenannt "Linken" und "Mittigen"!
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