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Mehr als 15'000 Hotels wollen gegen Booking.com klagen

Mehr als 15'000 Hotels wollen gegen Booking.com klagen

29.08.2025, 10:2929.08.2025, 10:29

Europas Hotellerie will das Reiseportal Booking.com vor Gericht bringen. Bis zum Ablauf der Frist am 29. August haben sich mehr als 15'000 Hotels aus ganz Europa einer Sammelklage angeschlossen, wie die europäische Hotelallianz Hotrec mitteilte. Ziel ist es, Schadenersatz für erzwungene Preisbindungen zwischen 2004 und 2024 zu erhalten.

epa10712153 An exterior view of the Booking.com headquarters in Amsterdam, the Netherlands, 26 June 2023. The new international campus of the originally Dutch hotel booking platform offers more than 5 ...
Booking.com droht weiter Ärger.Bild: keystone

Koordiniert wird die Klage von der «Stichting Hotel Claims Alliance», unterstützt von Hotrec und mehr als 30 nationalen Verbänden, darunter auch der deutsche Hotelverband IHA. Die Klageschrift wolle man bis Jahresende beim Bezirksgericht Amsterdam einreichen, so Hotrec. Laut der Klage-Website könnten Hoteliers bis zu 30 Prozent der gezahlten Provisionen zuzüglich Zinsen zurückerhalten.

Viele Hotels aus Italien, gefolgt von Deutschland

Die meisten Registrierungen kommen aus Italien mit rund 3000 Hotels, gefolgt von Deutschland, den Niederlanden, Griechenland und Österreich, wie der italienische Hotelverband Federalberghi mitteilte. Aus Deutschland beteiligen sich laut IHA rund 2000 Hotels – zusätzlich zu weiteren 2000 Häusern, die bereits 2020 Parallelverfahren in Amsterdam und Berlin gegen Booking.com führen.

Hintergrund ist ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom Herbst 2024. Demnach könnten sogenannte Bestpreisklauseln gegen EU-Wettbewerbsrecht verstossen. Diese untersagten Hotels, ihre Zimmer etwa auf der eigenen Website günstiger anzubieten, um sogenannte Trittbrettbuchungen zu unterbinden. Abschliessend klären muss den Fall aber ein Amsterdamer Gericht. Das Reiseportal schaffte die Klauseln 2024 wegen des Digital Markets Act ab.

Hotrec-Präsident Alexandros Vassilikos sprach von einer «überwältigenden Resonanz». Die Hotellerie sei geeint und fordere, «dass der dominierende Gatekeeper sein Marktverhalten ändert und die Verantwortung für sein Fehlverhalten übernimmt».

Booking.com wies die Vorwürfe zurück und erklärte, das EuGH-Urteil ebne nicht den Weg für Schadenersatzansprüche. (dab/sda/awp/dpa)

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