Parkgebühren von 30 Franken: Wandern im Alpstein könnte bald teuer werden
Die imposanten Appenzeller Gebirgsketten mit ihren Highlights Säntis, Seealpsee, Aescher und Ebenalp locken Touristinnen und Touristen aus aller Welt an.
Vor allem das Berggasthaus Aescher ist ein Tourismusmagnet im Alpstein. Seit vor einigen Jahren internationale Magazine und Prominente auf sozialen Medien immer wieder Bilder des an die Felswand gebauten Gasthauses verbreiteten, wird der Ort überflutet.
Von der Bergstation Ebenalp wandern Besucherinnen und Besucher in nur rund zwanzig Minuten bis zum beliebten Fotomotiv Aescher.
Tagesparkgebühr von bis zu 30 Franken
Die Anziehungskraft führt zu verstopfte Strassen, Parkplatzmangel sowie Gedränge bei den Wanderrouten.
Deshalb plant der Kanton Appenzell Innerrhoden nun, die Verkehrsströme zu steuern. Künftig soll die Zufahrt nach Wasserauen gesperrt werden, sobald dort alle Parkplätze belegt sind. Ausserdem soll die Parkgebühr von 5 auf 15 bis 30 Franken erhöht werden – das entspricht einer Erhöhung von 200 bis 500 Prozent.
Und das ist noch nicht alles: Die Parkplätze auf der Wiese sollen künftig via App reserviert werden.
Die geplanten Massnahmen gelten nicht nur für Besucherinnen und Besucher, sondern auch für Einheimische.
Und auch für Camperinnen und Camper könnte es künftig teurer werden: Geplant sind 4 Franken pro Stunde sowie eine Übernachtungspauschale von 50 Franken. Für Reisecars ist ebenfalls eine Gebühr von 100 Franken vorgesehen.
«Hirnrissige Idee»
Die geplanten Parkgebühren sorgen über die Landesgrenzen hinaus für Schlagzeilen: Die Frankfurter Neue Presse nennt die Massnahmen gegen den Massentourismus eine «hirnrissige Idee». Auf Facebook findet man Kommentare wie: «Jetzt spinnen auch die Appenzeller!»
Andere Massnahmen, wie etwa das Auto in der Nähe abzustellen und mit der Appenzeller Bahn weiterzureisen, haben nicht viel gebracht, sagt Innerrhoder Justizvorsteher Jakob Signer gegenüber der Appenzeller Zeitung. Für ihn gilt: «Lenkung erzielen wir nur über den Preis.»
Die neuen Tarife müssen aber noch gesetzlich verankert werden. Die Bevölkerung wird also das letzte Wort zu den erhöhten Parkgebühren haben.
(cst, mit Material der SDA)
