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Europol hilft bei Aufklärung von über 650 russischen Kriegsverbrechen

Europol hilft bei der Aufklärung von Kriegsverbrechen durch russische Söldnertruppen.
Russische Söldner hinterliessen digitale Spuren – und werden nun gejagt.Screenshot: YouTube

Europol hilft bei der Aufklärung von über 650 russischen Kriegsverbrechen

Die europäische Polizeibehörde unterstützt die moldauische und ukrainische Polizei bei ihren Ermittlungen gegen Söldner im Dienste Putins.
31.10.2025, 16:3931.10.2025, 16:46

Die Ermittlungen führten zur Identifizierung von insgesamt 654 Mitgliedern der russischen Söldnerfirmen Wagner und Redut, die an Kampfeinsätzen gegen die Ukraine beteiligt waren. Dies geht aus einer am Freitag veröffentlichten Medienmitteilung hervor.

Unter den Verdächtigen befinden sich Staatsangehörige der Ukraine, Moldawiens, Kasachstans, Usbekistans, Tadschikistans, Turkmenistans, Aserbaidschans, Armeniens sowie Bosniens und Herzegowinas.

Ihnen werden laut Europol Kriegsverbrechen wie sexuelle Gewalt, die Hinrichtung von Kriegsgefangenen und die Tötung von Zivilisten vorgeworfen.

Am 29. Oktober führten Polizeibehörden einen Aktionstag gegen mutmassliche Kriegsverbrecher durch:

  • Laut Mitteilung gab es 70 Hausdurchsuchungen in Moldawien und der Ukraine.
  • Beschlagnahmungen umfassten Schusswaffen und Stichwaffen, Munition, Uniformen, Winkel mit den Symbolen der Wagner-Söldnertruppe sowie elektronische Geräte.
  • Es sei gelungen, Videomaterial und fotografische Beweise zu sammeln, «die auf die Beteiligung von Bürgern der Ukraine und Moldawiens an Kampfhandlungen auf dem Gebiet der Ukraine und der Demokratischen Republik Kongo hindeuten, während sie Teil dieser russischen privaten Militärfirma waren».

Virtuelle Kommandozentrale

Europol unterstützte die Ermittlungen gemäss eigenen Angaben «durch die Erleichterung des Informationsaustauschs und die Bereitstellung spezialisierter Analysen». Diese Analysen konzentrierten sich auf die mögliche Beteiligung verdächtiger Personen an den in der Ukraine begangenen Kriegsverbrechen.

Zudem habe man eine virtuelle Kommandozentrale eingerichtet, um die Kommunikation zwischen den beteiligten Akteuren und die Aufklärung zu erleichtern.

Seit Beginn der Ermittlungen deckten die nationalen Behörden gemäss der Europol-Mitteilung Rekrutierungs- und Ausbildungsstätten der russischen Söldnertruppe auf, kartierten Kommandostrukturen und dokumentierten Kriegsverbrechen, darunter die Hinrichtung von Zivilisten, den Einsatz verbotener Waffen und Angriffe auf ukrainische Städte. Bislang seien elf ukrainische Staatsbürger wegen Hochverrats angeklagt, da sie sich den Wagner- und Redut-Formationen anschlossen.

Die Zusammenarbeit zwischen den Polizeibehörden in der Ukraine und Moldau und Europol ist dank Vereinbarungen möglich, die zur Bekämpfung schwerer und organisierter Kriminalität geschaffen wurden.

Quellen

(dsc)

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