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«Modernes trojanisches Pferd»: Die US-Regierung warnt erneut vor Tiktok

«Modernes trojanisches Pferd»: US-Regierung warnt erneut vor TikTok

02.03.2023, 01:1702.03.2023, 06:50
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Die US-Regierung hat TikTok erneut als mögliches Risiko für die nationale Sicherheit bezeichnet. «Wir haben Bedenken, was das Sammeln von Daten von Amerikanern betrifft und das mögliche Risiko für die nationale Sicherheit», sagte die Sprecherin des Weissen Hauses, Karine Jean-Pierre, am Mittwoch mit Blick auf Bemühungen, TikTok in den USA zu verbieten.

White House press secretary Karine Jean-Pierre speaks during a press briefing at the White House, Monday, Feb. 27, 2023, in Washington. (AP Photo/Evan Vucci)
Karine Jean-Pierre
Karine Jean-Pierre, Sprecherin des Weissen Hauses.Bild: keystone

Der Auswärtige Ausschuss im US-Repräsentantenhaus brachte am Mittwoch einen Gesetzesentwurf auf den Weg, der es Präsident Joe Biden erlauben würde, TikTok in den USA zu verbieten. «TikTok ist ein modernes trojanische Pferd der Kommunistischen Partei Chinas, das dazu verwendet wird, persönliche Informationen von Amerikanern zu überwachen und auszunutzen», sagte der Vorsitzende des Ausschusses, der republikanische Abgeordnete Michael McCaul.

Noch ist der Vorschlag aber kein Gesetz. Erst muss im Plenum des Parlaments darüber abgestimmt werden, bevor er dem Senat vorgelegt werden kann.

TikTok erklärte, ein derartiges Gesetz hätte beträchtliche negative Auswirkungen auf das Recht auf freie Meinungsäusserung von Millionen Amerikanern, die TikTok nutzten und liebten.

Das Weisse Haus hatte die einem chinesischen Konzern gehörende Social-Media-App am Montag auf Regierungshandys verboten. Ähnliche Verbote gelten auch für Abgeordnete und Mitarbeiter das Repräsentantenhauses. Auch mehrere Bundesstaaten sowie das US-Militär haben in der Vergangenheit ähnliche Regelungen erlassen.

Peking kritisierte das Verbot. Aussenamtssprecherin Mao Ning sagte, die USA müssten «die ungerechtfertigte Unterdrückung relevanter Unternehmen beenden und ein offenes, faires und diskriminierungsfreies Umfeld für Unternehmen aus aller Welt schaffen».

(sda/dpa)

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26 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Raffaele Merminod
02.03.2023 07:11registriert Februar 2014
Schon lustig diese Chinesen. Protestieren das man so einen Dienst sperrt und wenn man in China ist, hat man kein Zugriff auf hunderte Dienste die aus der USA und Europa kommen. Dort ist ja fast alles nichtchinesische gesperrt.
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Kanzo
02.03.2023 02:12registriert Mai 2022
Ernsthaft. Ich hasse Trump aber Gott beschwöre, er hat bis jetzt am meisten gegen TikTok reagiert. Entweder Zwangsübernahme oder einstampfen! Ist mir egal ob es in Händen der USA landet. Die Chinesen sind meines Erachtens das schlimmstmögliche Übel! Das sowas überhaupt vom den Anbietern toleriert wird ist ein Skandal! Keine, grundsätzlich jede, Chinesen Firma ist nicht zu trauen, es reicht schon wenn sie Zugriff an Daten haben durch finanziellen Beteiligung! Es sind nicht die Unternehmen wo die Gefahr darstellen sondern das Chinesische Verpflichtung gegenüber der Partei!
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