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Donald Trump

Absage an Trump: Kanada will nicht Teil der USA werden

Absage an Trump: Kanada will nicht Teil der USA werden

07.01.2025, 21:42
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Kanadische Regierungsvertreter haben Donald Trumps Vorstoss, die USA und Kanada zu vereinen, eindeutig abgewiesen. Die Idee zeige klar, dass der künftige US-Präsident komplett missverstehe, was Kanada ausmache, schrieb Aussenministerin Mélanie Joly beim Nachrichtendienst X. «Unsere Wirtschaft ist stark. Unsere Menschen sind stark. Wir werden Drohungen niemals klein beigeben», erklärte Joly.

Trump hatte zuletzt mehrfach öffentlich auf Kanada geschielt und das Nachbarland im Norden als möglichen «51. Bundesstaat» der USA beschrieben.

Premierminister Justin Trudeau, der am Montag seinen Rücktritt angekündigt hatte, schrieb auf X: «Die Wahrscheinlichkeit, dass Kanada Teil der Vereinigten Staaten wird, ist kleiner als die für einen Schneeball in der Hölle.» Arbeiter und Öffentlichkeit in beiden Ländern würden davon profitieren, dass beide Gesellschaften die wichtigsten Handels- und Sicherheitspartner füreinander seien.

Trump spielte zuletzt häufiger mit Übernahmegedanken

Trump kokettierte bei einer Pressekonferenz am Dienstag erneut mit seiner Idee. «Ich liebe das kanadische Volk», sagte er. «Sie sind wunderbar, aber wir geben jedes Jahr Hunderte Milliarden aus, um sie zu beschützen», sagte Trump – ohne auszuführen, worauf sich dieser Betrag bezog. Er schloss anders als beim Panama-Kanal oder Grönland den Einsatz von US-Militär aus, drohte aber mit wirtschaftlichen Zwängen. Man müsse die «künstlich gezogene Linie» zwischen den beiden Ländern loswerden, so der Republikaner.

Zuvor hatte Trump sich im Netzwerk Truth Social geäussert: «Wenn Kanada mit den USA fusionieren würde, gäbe es keine Zölle, die Steuern würden deutlich sinken, und sie (die Kanadier) wären vollständig sicher vor der Bedrohung durch russische und chinesische Schiffe, die sie ständig umgeben.» Gemeinsam mit den USA könnte man eine «grossartige Nation» werden. (hkl/sda/dpa)

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140 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Pebbles F.
07.01.2025 21:52registriert Mai 2021
Verständlich, dass eine Nation, die sicherere Waffengesetze, bessere öffentliche Schulen und ein klügeres und faireres Krankenversicherungssystem hat, sich nicht von einem gierigen Nachbarn verschlingen lassen will.
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dmark
07.01.2025 22:20registriert Juli 2016
Trump weiss aber schon, dass Länder keine Firmen sind, welche man mal so einfach kaufen oder übernehmen kann?

Wenn nicht - wer sagt es ihm?
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Pontifax
07.01.2025 21:54registriert Mai 2021
Wenn er das Wort "grossartig" verwendet, weiss man, dass es nur in die Hose gehen kann. Finger weg.
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    Trump-Sonderermittler Jack Smith tritt ab
    Kurz vor dem Regierungswechsel in den USA hat der gegen den Republikaner Donald Trump eingesetzte Sonderermittler Jack Smith das Justizministerium verlassen.

    Smith habe seine Arbeit beendet, seinen vertraulichen Abschlussbericht vorgelegt und sei aus dem Ministerium ausgeschieden, hiess es in einem Gerichtsdokument des Justizressorts. Das Ministerium hatte Smith als Sonderermittler gegen Trump eingesetzt. Er führte die beiden Verfahren auf Bundesebene gegen den ehemaligen Präsidenten.

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