International
Donald Trump

Trump und Jeffrey Epstein: US-Biograf spricht über Freundschaft

House Committee on Oversight and Accountability markup 1 H.Res. Recommending that the House of Representatives find Robert Hunter Biden in contempt of Congress for refusal to comply with a subpoena du ...
Trump und Epstein seien über Jahre hinweg beste Freunde gewesen, sagt US-Autor Michael Wolff .Bild: www.imago-images.de

Trump und Jeffrey Epstein: US-Biograf spricht über jahrelange Freundschaft

Donald Trump und Jeffrey Epstein waren wohl mehr als nur flüchtige Bekannte. Der US-Autor Michael Wolff spricht über die jahrelange Freundschaft der beiden Männer.
08.06.2025, 13:2508.06.2025, 13:25
Finn Michalski / t-online
Mehr «International»
Ein Artikel von
t-online

Der Trump-Biograf und US-Autor Michael Wolff hat sich zu Donald Trumps Verhältnis zum inzwischen verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein geäussert. Epstein war unter anderem wegen der Ausbeutung Minderjähriger durch einen Prostitutionsring verurteilt worden. Entgegen Trumps öffentlichen Leugnungen stellt Wolff nun klar: Trump und Epstein seien über Jahre hinweg beste Freunde gewesen.

Zuvor hatte der bei Trump in Ungnade gefallene Tesla-Chef Elon Musk öffentlich behauptet, Trumps Name tauche in den seit Jahren zurückgehaltenen Ermittlungsunterlagen zum Fall Epstein auf. Mittlerweile hat Musk die Vorwürfe auf der Plattform X wieder gelöscht. In einem Interview mit «Zeit Online» berichtet Wolff über seine Gespräche mit Epstein und das enge Band, das die beiden Männer über viele Jahre hinweg verbunden habe.

Freundschaft und Skandale

Wolff zufolge gilt es als erwiesen, dass Trump und Epstein von Mitte der 1980er- bis Ende der 1990er-Jahre engste Freunde waren. Epstein war ein früherer Nachbar Trumps in Florida. Laut Wolff hat er Trump bei Steuerbetrügereien ausgeholfen, man habe sich Privatflugzeuge geteilt – und zeitweise sogar die Freundin. «Die beiden liebten Sex, Geld und Macht», sagte Wolff. Natürlich habe Trump auch gewusst, was sich auf Epsteins Anwesen in Palm Beach abgespielt habe: «Die jungen Mädchen, der Sex».

Bei einem Treffen habe Epstein Wolff mehrere Fotos gezeigt, auf denen Trump am Pool von Epsteins Haus zu sehen sei – mit mehreren jungen, oberkörperfreien Mädchen auf dem Schoss. Ob es sich dabei um Minderjährige handelte, könne Wolff nicht mit Sicherheit sagen. Klar sei jedoch: «Sie sahen sehr jung aus.»

Die Freundschaft zerbrach im Jahr 2004 im Zuge eines Immobiliengeschäfts, bei dem sich Trump und Epstein zerstritten haben sollen. Epstein habe Trump daraufhin gedroht, an die Presse zu gehen. Kurz darauf begannen die Ermittlungen der Behörden gegen Epstein. Laut Wolff war Epstein davon überzeugt, dass Trump ihn bei der Polizei verpfiffen hatte.

Dem Investmentbanker Epstein wurde vorgeworfen, zahlreiche Mädchen und junge Frauen missbraucht und Prominenten wie dem britischen Prinzen Andrew zugeführt zu haben. 2019 wurde er tot in einer Haftzelle aufgefunden.

Wolff habe ihn daraufhin gefragt, wieso er Trump im Gegenzug nie belastet habe. Epstein soll den Gedanken lachend abgetan haben: Trump hätte es einfach geleugnet und behauptet, dass es nicht er sei, der auf den Fotos zu sehen sei. Im Zuge des gesamten Skandals behauptet Trump auch bis heute, Epstein nur oberflächlich gekannt zu haben.

Kennt Musk tatsächlich den Inhalt der Akten?

Derweil wird spekuliert, ob Elon Musk im Zuge seiner Tätigkeit als Leiter der Behörde Doge – wo er mutmasslich Zugriff auf viele sensible Regierungsdaten hatte – auch Zugang zu den Epstein-Akten im US-Justizministerium hatte. Für Wolff ist das zumindest eine denkbare Möglichkeit.

Angesichts von Musks immensem Einfluss als reichster Mensch der Welt und Besitzer der grössten Social-Media-Plattform X sieht Wolff eine potenzielle Gefahr für Trump: Sollte Musk es wirklich darauf anlegen, Trumps Verhältnis zu Epstein immer wieder anzusprechen, könnte es für den US-Präsidenten schwieriger werden, das Verhältnis weiterhin zu leugnen, so Wolffs Analyse.

Wie sich der öffentliche Schlagabtausch zwischen Trump und Musk weiterentwickelt, bleibt offen. Beide provozieren einander, tauschen Drohungen und Anschuldigungen aus. Trump bestätigte zwar auf Nachfrage, dass es Bemühungen gebe, die beiden wieder zusammenzubringen. Zuletzt sagte der Präsident allerdings, dass er daran nicht interessiert sei.

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
20 Kommentare
Dein Kommentar
YouTube Link
0 / 600
Hier gehts zu den Kommentarregeln.
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Glücklich
08.06.2025 14:05registriert August 2022
Wenn man bedenkt welche Abgründe sich bei Epstein aufgetan haben und der mächtigste Mann der Welt war befreundet mit dem, da bleibt einem definitiv die Sprache weg.
422
Melden
Zum Kommentar
avatar
Squawk 7700
08.06.2025 13:41registriert Mai 2025
Ich bin nur froh, dass Epstein in einer ausweglosen Situation war nicht damit gerechnet hat, dass Trump wieder gewählt wird. Sonst wäre er jetzt begnadigt worden.
387
Melden
Zum Kommentar
avatar
Chrisbe
08.06.2025 14:40registriert Oktober 2019
Es ist schon erstaunlich, wie weit es in den USA ein verurteilter Straftäter bringt.
Er macht nicht nur was er will, man lässt ihn machen.
Das kommt nicht gut..
273
Melden
Zum Kommentar
20
    Leichen von Baby und Frau in beliebtem Park in Rom gefunden

    Mitten in einer der beliebtesten Grünanlagen von Rom sind die Leichen einer Frau und eines Säuglings gefunden worden. Die beiden Toten wurden nach Angaben der italienischen Polizei im Stadtpark Villa Doria Pamphili entdeckt, während rundum viele Pfingst-Ausflügler unterwegs waren. Vermutet wird, dass es sich um Mutter und Tochter handelt. Aufschluss erhoffen sich die Ermittler von DNA-Tests. Die Hintergründe liegen noch völlig im Dunkeln. Vieles deutet auf ein Verbrechen hin.

    Zur Story