Nach dem Erdbeben in Ecuador sind bisher 424 Todesopfer geborgen worden. Aber auch Überlebende werden noch aus den Trümmern geborgen.
Trümmer in der Stadt Pedernales.
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Das Sicherheitsministerium verbreitete am späten Montagabend (Ortszeit) auf Twitter und Facebook ein Video, auf dem zu sehen ist, wie Feuerwehrleute aus Ecuador und dem Nachbarland Kolumbien in der Stadt Portoviejo einen Mann retten.
Retter bergen einen Mann lebend aus den Trümmern.
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Im Video erzählt ein Helfer, einem Verwandten sei es zuvor gelungen, den verschütteten Mann auf dem Handy zu erreichen. Es war unklar, wann das Video entstanden war. Nach einem Bericht der BBC wurden am Montagabend in Manta sechs Menschen lebend aus den Trümmern eines Hotels geborgen – darunter ein dreijähriges Mädchen und ein Baby.
Rettungskräfte suchen mit Hunden nach Überlebenden.
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Mehr als 400 Helfer aus Mexiko, Kuba, Chile, Kolumbien, Spanien und der Schweiz nehmen an den Bergungsarbeiten teil, wie Aussenminister Guillermo Long über Twitter bekanntgab.
Nach Angaben des Roten Kreuzes in Ecuador wurden am Montagabend noch 320 Menschen vermisst. Das Beben der Stärke 7,8 hatte am Samstagabend vor allem einen rund 100 Kilometer breiten Küstenstreifen 200 Kilometer westlich der Hauptstadt Quito getroffen.
Viele Einwohner von La Chorrera schlafen in ihren Booten, nachdem ihre Häuser beim Beben zerstört wurden. Bild: EPA/EFE
Mehr als 20'000 Menschen mussten in Notunterkünften untergebracht werden, wie der Katastrophenschutz des südamerikanischen Landes (SNGR) am Dienstag mitteilte. Weitere 4027 Menschen seien verletzt worden.
Angehörige trauern an den Särgen ihrer Verwandten in Portoviejo.
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Rund ein Drittel der Toten kam aus der 55'000 Einwohner zählenden Küstenstadt Pedernales, die grösstenteils zerstört wurde. Auch die Städte Manta und Portoviejo wurden schwer beschädigt.
Rettungskräfte aus Venezuela bei den Trümmern in Portoviejo. Bild: Rodrigo Abd/AP/KEYSTONE
Nach den Worten von Präsident Rafael Correa handelt es sich um die schlimmste Katastrophe in Ecuador seit 1949. Damals waren bei einem Erdbeben der Stärke 6,8 im Zentrum des Landes mehr als 5000 Menschen gestorben.
Anstehen für Trinkwasser.
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Correa ordnete nach örtlichen Medienberichten die Mobilisierung der Streitkräfte an, um bei den Rettungsarbeiten zu helfen. Er verfügte demnach zudem, dass alle Trinkwasserhersteller des Landes ihre Produkte für Notfälle zur Verfügung stellen müssen.
Unter den Opfern waren laut Correa ein US-Amerikaner, zwei Kanadier, sieben Kolumbianer, drei kubanische Ärzte und eine nordirische Nonne.
Jahrelanger Wiederaufbau
Eine zerstörte Strasse in Punto Palmar. Der Wiederaufbau nach dem Erdbeben wird Milliarden Dollar kosten.
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Der Wiederaufbau werde Milliarden Dollar kosten, erklärte Correa am Montagabend. Es sei viel an erdbebensicheren Bauweisen zu verbessern. Nach dem verheerenden Beben in Haiti 2010 seien die Bauvorschriften in Ecuador verschärft worden, ältere Gebäude seien jedoch sehr anfällig, sagte Correa.
Zerstörung in Manta. Ein Ladenbesitzer versucht zu retten, was noch zu retten ist.
Bild: Rodrigo Abd/AP/KEYSTONE
Das Rote Kreuz rechne mit einem zweijährigen Einsatz, erklärte der Vorsitzende der Hilfsorganisation in Ecuador, Juan Cueva, wie die Nachrichtenagentur Andes meldete.
Eine Mutter trauert um ihre Tochter, die tot in den Trümmern von Pedernales gefunden wurde.
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Mehr als 300 Nachbeben erschütterten weiterhin die Provinzen Manabí und Esmeraldas, wie das Geophysische Institut mitteilte. Am Montag war ein grösseres Nachbeben der Stärke 5,4 auch in Quito spürbar.
Wie im Krieg: Ein Bild der Zerstörung in Portoviejo.
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Die Regierung Ecuadors hat für die erste Woche nach dem Beben 160 Millionen Dollar aus dem Katastrophenfonds bereitgestellt. Die Europäische Union stellte eine Million Euro zur Verfügung. Die Vereinten Nationen entsandten ein Team in das südamerikanische Land.
Aufräumarbeiten haben begonnen.
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Auch die Schweiz sandte drei Experten nach Ecuador, wie das Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) mitteilte. Die Glückskette stellte zwei Millionen Franken zur Verfügung und Caritas Schweiz spricht 100'000 Franken zu. (whr/sda/dpa)