International
England

Cameron kassiert erste Niederlage im Parlament – aber die EU-Abstimmung kommt

Der britische Premier Cameron hat nicht ganz alle Anliegen durchs Parlament gebracht.
Der britische Premier Cameron hat nicht ganz alle Anliegen durchs Parlament gebracht.
Bild: PETER NICHOLLS/REUTERS

Cameron kassiert erste Niederlage im Parlament – aber die EU-Abstimmung kommt

Bis spätestens Ende 2017 sollen die Briten über den Verbleib in der EU abstimmen können. Eine überwältigende Mehrheit des Parlaments hat dem Referendum zugestimmt. 
08.09.2015, 05:1108.09.2015, 08:33
Mehr «International»

Grossbritanniens Unterhaus hat sich für das Abhalten eines Referendums über den Verbleib des Landes in der Europäischen Union ausgesprochen. Mit 316 zu 53 stimmten die Abgeordneten in der Nacht zum Dienstag für den Plan von Premierminister David Cameron.

Bis spätestens Ende 2017 will Cameron eine entsprechende Volksabstimmung ansetzen. Das Referendum könnte aber auch bereits im kommenden Jahr stattfinden. Nun muss sich noch das Oberhaus mit dem Vorhaben befassen.

Erste Abstimmungsniederlage Camerons

Cameron musste zugleich aber auch seine erste Niederlage im Parlament seit seiner Wiederwahl im Mai einstecken. Er wollte in einer weiteren Abstimmung eine Regel lockern, die es der Regierung im unmittelbaren Vorfeld der Volksabstimmung verbietet, etwas zu unternehmen, was den Ausgang beeinflussen könnte.

Das lehnten 312 Abgeordnete am Montag ab, darunter auch 37 Mitglieder aus Camerons eigener Partei. Es war die erste Abstimmungsniederlage des Premierministers seit dem Sieg seiner Tories bei der Parlamentswahl im Mai.

Grossbritannien

Dies deutete daraufhin, dass unter den Konservativen eine heftige interne Debatte über den EU-Kurs tobt. Cameron hatte erklärt, er wolle sein Land in der EU halten. Allerdings will er die Rolle Grossbritanniens in der Staatengemeinschaft neu definieren. Mehrere Mitgliedsländer sperren sich gegen die dafür nötigen EU-Vertragsänderungen.

Gespaltene Bevölkerung

Eine am Sonntag veröffentlichte Umfrage des Instituts Survation im Auftrag der europaskeptischen «Sunday Times» ergab erstmals, dass mit 43 Prozent mehr Briten für einen EU-Austritt sind als für einen Verbleib (40 Prozent). 17 Prozent waren demnach noch unentschlossen.

Bei der Umfrage sagten ausserdem 22 Prozent der EU-Befürworter, dass sie ihre Haltung ändern könnten, wenn sich die Flüchtlingskrise in der EU verschärfe. (dwi/sda/afp/reu)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
    Russland-Ukraine-Krieg: Putin sieht «ganze Ukraine» als russischen Besitz
    Wladimir Putin gibt sich unversöhnlich. Er dringt auf die Einnahme der ganze Ukraine. Selenskyj verweist auf Russlands kriselnde Wirtschaft und nennt Putin «Ajatollah».

    Russlands Staatschef Wladimir Putin hat den russischen Anspruch auf die Ukraine bekräftigt. Er sehe Russen und Ukrainer als ein Volk, sagte Putin beim Internationalen Wirtschaftsforum in seiner Heimatstadt St. Petersburg. «In dem Sinn ist die ganze Ukraine unser», erklärte er unter grossem Beifall. Auf die Frage des Moderators, wie weit er die Ukraine erobern wolle, antwortete er: «Wo der Fuss eines russischen Soldaten steht, das gehört uns.» Auch für diese Aussage zu Russlands Angriffskrieg in der Ukraine bekam er Applaus.

    Zur Story