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X lässt EU-Kommission keine Anzeigen mehr schalten

Elon Musk attends the Saudi Investment Forum at the Kennedy Center, Wednesday, Nov. 19, 2025, in Washington. (AP Photo/Evan Vucci)
Elon Musk
Elon Musk legt sich mit der EU an.Bild: keystone

X schlägt nach Busse zurück und lässt EU keine Anzeigen mehr schalten

Nach der hohen Strafe der EU-Kommission gegen X darf die Brüsseler Behörde keine Anzeigen mehr auf der Online-Plattform von Tech-Milliardär Elon Musk schalten.
08.12.2025, 07:1808.12.2025, 08:14

Produktchef Nikita Bier begründete das Verbot damit, dass der Account der Kommission gegen Regeln verstossen habe, um einem X-Beitrag zu der Strafe von 120 Millionen Euro mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen.

Zuvor hatte Musk ebenfalls via X dazu aufgerufen, die Europäische Union abzuschaffen. Mit der Auflösung ihres Anzeigen-Accounts verliert die Kommission die Möglichkeit, die Verbreitung ihrer Beiträge zu steigern, indem sie gegen Bezahlung mehr Nutzern angezeigt werden.

Die EU-Kommission hatte ihre Strafe unter anderem damit begründet, dass unter Musks Ägide die Verifikations-Häkchen hinter X-Accounts irreführend vergeben worden seien. Bevor der schwerreiche Unternehmer die damals noch als Twitter bekannte Plattform im Oktober 2022 übernahm, waren die Verifikations-Symbole erst nach einer erfolgreichen Identitätsprüfung an prominente Nutzer und Unternehmen vergeben worden.

Musk beschloss jedoch, dass alle zahlenden Abo-Kunden das identisch aussehende Symbol bekommen sollen – ohne eindeutigen Beleg der Identität. Inzwischen gibt es auch goldene Symbole für Unternehmen und silberne für Regierungsbehörden.

X-Chef sieht Regeln verletzt

X-Produktchef Bier behauptete, die Kommission habe in dem fraglichen Beitrag einen Link veröffentlicht, der «Nutzer glauben lässt, dass es ein Video ist». Es sei versucht worden, «künstlich die Reichweite zu erhöhen». In dem Beitrag wird ein 40 Sekunden langes Video zur Entscheidung der Kommission angezeigt, das auch abgespielt werden kann.

Bier reagierte nicht auf Nachfragen von Nutzern dazu, worin genau der Verstoss liege. Er behauptete, die Kommission habe eine Schwachstelle der Plattform ausgenutzt, die inzwischen geschlossen worden sei. (sda/awp/dpa)

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54 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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critico1
08.12.2025 07:26registriert Mai 2025
weshalb bringt es die EU nicht fertig, eine eigene X-Platform zu installieren? So könnte man eigene Regeln vorgeben und wäre unabhängig von Musk und Co. (sowieso DAS Gebot der Stunde).
12011
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Xicotencatl Axayacatl
08.12.2025 08:01registriert August 2024
Ich hatte gehofft, dass sich Musk mit seiner Plattform freiwillig aus der EU zurückzieht. Offenbar will man dann doch nicht auf diesen verhassten Markt verzichten. Schade.
Wieso die EU noch Anzeigen bei Twitter schaltet, ist mir allerdings ein Rätsel.
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Enzasa
08.12.2025 07:59registriert August 2016
Musk soll bitte noch mehr zurückschlagen und die Förderungen der EU für Tesla und Space X in Millionen Höhe zurückzahlen.
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