In den sozialen Medien häufen sich Falschinformationen im Zusammenhang mit dem Hamas-Angriff auf Israel. Deshalb sprach die EU-Kommission unter anderem TikTok eine Verwarnung aus und forderte den Onlinedienst auf, innerhalb von 24 Stunden Massnahmen gegen die Fake News zu ergreifen.
«Wir haben Informationen, dass TikTok genutzt wird, um illegale Inhalte und Falschinformationen in der EU zu verbreiten», schrieb EU-Digitalkommissar Thierry Breton an Tiktok-Chef Shou Zi Chew. Da gerade Minderjährige TikTok oft als Informationsquelle über das aktuelle Geschehen nutzten, sollten «verlässliche Quellen angemessen von terroristischer Propaganda unterscheidbar sein».
Ähnliche Warnungen wurden auch gegenüber X (ehemals Twitter), YouTube und dem Facebook-Mutterkonzern Meta ausgesprochen. Doch vor allem die Plattform TikTok habe eine «besondere Verantwortung» gegenüber Kindern und Jugendlichen, um sie vor gewaltsamen Videos wie der Darstellung von Geiselnahmen zu schützen. Solche Inhalte seien auf TikTok «weitreichend im Umlauf, ohne angemessene Schutzmassnahmen», berichtete Breton. «Illegale Inhalte» seien von TikTok nicht rechtzeitig gelöscht worden.
TikTok meldete sich am Sonntag in einem Blogpost und verkündete, «verletzende Inhalte und Konten» entfernt zu haben:
TikTok hat zahlreiche Massnahmen aufgelistet, um die «Plattform während des Krieges zwischen Israel und Hamas zu schützen». So habe der Onlinedienst etwa eine Kommandozentrale eingerichtet, in der einige Mitarbeiter mit Sicherheitsexpertinnen zusammenkommen, um «flexibel auf diese sich schnell entwickelnde Krise reagieren» zu können. Ausserdem gebe es nun mehr Moderatoren, die Arabisch und Hebräisch sprechen, damit kritische Inhalte besser überprüft werden können.
TikTok will zudem seine automatische Erkennungssoftware in Echtzeit weiterentwickeln. Somit sollten gewalttätige Inhalte erkannt und entfernt werden, ohne dass Mitarbeiter von TikTok oder Community-Mitglieder den grafischen Darstellungen ausgesetzt werden.
Neben der Entfernung von Gewalt verherrlichenden Inhalten will TikTok auch Hashtags blockieren, «die Gewalt fördern oder anderweitig gegen unsere Regeln verstossen». Nach eigenen Angaben hat TikTok seit dem Angriff am 7. Oktober 2023 «über 500'000 Videos entfernt und 8000 Livestreams in der betroffenen Region geschlossen», da sie gegen die Richtlinien der Plattform verstossen haben.