
Ein durch Raketenangriffe aus dem Gazastreifen beschädigtes Gebäude in Ashkelon, Israel, 11. Oktober 2023.Bild: www.imago-images.de
Übers Meer, aus der Luft und auf dem Boden startete die Hamas ihren Überraschungsangriff auf Israel. Die Terroristen richteten an zahlreichen Orten ein Massaker unter der Zivilbevölkerung an. Eine Rekonstruktion der Ereignisse.
Der Krieg begann letzten Samstag um 6.30 Uhr. Die Hamas griff Israel erst mit Raketen an, ehe die Terroristen Grenzzäune mit roher Gewalt durchbrachen und nach Israel eindrangen, wo sie Zivilistinnen und Zivilisten massakrierten und Geiseln nach Gaza verschleppten.
Triggerwarnung
In diesem Artikel geht es um Details der Verstorbenen der Hamas-Attacke. Der Text enthält Bilder mit Leichensäcken, Blut und toten Körpern – aber keine identifizierbaren Gesichter. Bei manchen Menschen können diese Bilder negative Reaktionen, Flashbacks oder Traumata auslösen. Bitte sei achtsam, wenn das bei dir der Fall ist.
Die eingenommenen Ziele der Hamas:
Re'im
- Mindestens 260 getötete Menschen
- Mehr als 100 verschleppte Menschen
Zwischen 3000 und 5000 Menschen feierten am 7. Oktober 2023 auf einem Festivalgelände in der westlichen Negev-Wüste, rund 5 Kilometer von der Grenze zum Gazastreifen entfernt.
Das Technofestival unter freiem Himmel war eines der ersten Ziele der Hamas. Vor dem Raketenbeschuss ertönen Warnsirenen, die aber keine grosse Beunruhigung auslösten. Raketenangriffe der Hamas in dieser Region sind keine Seltenheit und können normalerweise durch das Raketenabwehrsystem Iron Dome in der Luft abgefangen werden.

Ein zurückgelassenes Auto des Festivals, das in einem Massaker endete, 12. Oktober, 2023.Bild: keystone
Als die bewaffneten Terroristen mit motorisierten Gleitschirmen, Motorrädern, Quads und Kleintransportern in das Gelände eindrangen, brach Panik aus. Die Menschen versteckten sich hinter Büschen, stellten sich tot oder versuchten, mit ihren Autos zu fliehen. Es befanden sich nicht genügend Sicherheitskräfte vor Ort, um den Angriff der rund 50 bewaffneten Hamas-Mitglieder abzuwehren.
Aufnahmen einer Armaturenbrettkamera zeigen, wie ein Hamas-Mitglied einen Festivalbesucher als Geisel nimmt.Bild: keystone
Israelischen Medien zufolge sollen zahlreiche Frauen vergewaltigt worden sein, bevor sie getötet oder verschleppt wurden. Mindestens 100 Geiseln sind von den Terroristen entführt worden. 260 Leichen wurden geborgen.

Angehörige trauern um die getötete Festivalbesucherin Maya Puder. Die 25-Jährige zählt zu den mindestens 260 getöteten Opfern des Raves. Bild: keystone
Be'eri
- Mindestens 100 getötete Menschen
Ungefähr zur selben Zeit ereignete sich der Angriff auf ein Kibbuz, eine kollektive und sozialistische Gemeinschaft, in der Nähe des Gazastreifens. Videoaufnahmen zeigen, wie die Hamas-Mitglieder einen Autofahrer erschiessen, der das Sicherheitstor zum Kibbuz öffnete.

Ein mit Einschusslöchern übersätes Haus in Be'eri, Israel, 11. Oktober 2023.Bild: keystone

Von Hamas-Mitgliedern beschädigte Autos in Be'eri, Israel, 11. Oktober 2023.Bild: keystone

Ein zerstörtes Haus im Kibbuz Be'eri, 11. Oktober 2023.Bild: keystone
Auf anderen Videos sieht man, wie die Terroristen Zivilistinnen und Zivilisten mit gefesselten Händen und mit vorgehaltener Waffe entführen. Einige davon sind später tot auf der Strasse vorgefunden worden. Von den 1000 Bewohnerinnen und Bewohnern sind nach offiziellen Angaben mindestens 100 Menschen erschossen oder in die Luft gesprengt worden, darunter auch Kinder.
Die Kämpfe um die Siedlung Be’eri haben Berichten zufolge drei Tage gedauert, bis die Siedlung befreit worden konnte. Wie viele als Geiseln nach Gaza genommen wurden, ist unklar. Bis zu 100 bewaffnete Hamas-Mitglieder seien getötet worden.
Ein israelischer Soldat neben einer Leiche eines Hamas-Mitgliedes, 11. Oktober 2023.Bild: keystone
Sderot
Mit einem Pickup drangen bewaffnete Hamas-Mitglieder in die Stadt Sderot ein, wo sie eine Polizeistation sprengten. Videos zeigen, wie die Terroristen ältere Menschen erschiessen, die an einer Haltestelle auf einen Bus warten. Zahlreiche Leichen lagen verstreut auf der Strasse.

Eine zerstörte Polizeistation in Sderot, Israel, 8. Oktober 2023.Bild: keystone
Ein getöteter Zivilist liegt zugedeckt in Sderot auf der Strasse.Bild: keystone
Kfar Aza
Noch ist unklar, was sich im Kibbuz von Kfar Aza mit rund 750 Einwohnerinnen und Einwohnern genau zugetragen hat. Bilder zeigen die Spuren des Massakers: Zahlreiche Leichen liegen in Blutlachen in ihren Häusern. Häuser sind niedergebrannt und Autos angezündet worden.

Hamas-Mitglieder verschleppen einen israelischen Zivilisten auf einem Golfwagen aus dem Kfar Azza Kibbuz, 7. Oktober 2023.Bild: keystone
Noch hat die Armee keine genauen Opferzahlen bekannt gegeben. Einige der Bewohnerinnen und Bewohner sind verschleppt worden, darunter eine 85-jährige Frau. Es soll zwei Tage gedauert haben, bis die israelische Armee die Kontrolle über die Kollektivsiedlung zurückerlangte.
Widersprüchliche Behauptungen über enthauptete Kinder im Kibbuz von Kfar Aza sind offiziell noch nicht bestätigt worden.
Israelische Soldaten bergen die Leichen der getöteten Israelis im Kibbuz Kfar Aza nahe der Grenze zum Gazastreifen, 10. Oktober 2023.Bild: keystone
Tote liegen auf dem Boden im Kfar Aza Kibbuz nahe der Grenze zum Gazastreifen, 10. Oktober 2023.Bild: keystone
Hülsen liegen auf einer blutbespritzten Matratze im Kibbuz Kfar Azza, 10. Oktober 2023.Bild: keystone
Ashkelon
Am Nachmittag feuerte die Hamas zahlreiche Raketen auf die Grenzstadt Ashkelon, die nur wenige Kilometer nördlich des Gazastreifens liegt, wobei einige Häuser und Autos beschädigt wurden. Verletze sind bislang keine gemeldet worden.

Ein durch Raketenangriffe aus dem Gazastreifen beschädigtes Gebäude in Ashkelon, 11. Oktober 2023.Bild: www.imago-images.de

Schäden durch Angriffe auf Israel, 12. Oktober 2023.Bild: www.imago-images.de
Angriff auf Israel
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Angriff auf Israel
Am Morgen des 7. Oktobers 2023 startete die Terrormiliz Hamas einen grossflächigen Angriff auf zahlreiche Ziele in Israel. Es handelt sich um den grössten Massenmord an Jüdinnen und Juden seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges.
quelle: keystone / abir sultan
Hamas-Video suggeriert: Beim Grossangriff auf Israel kamen Paragleiter zum Einsatz
Video: watson
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US-Präsident Donald Trump hat mit Kremlchef Wladimir Putin telefoniert und sofortige Verhandlungen über ein Ende des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine vereinbart. Das teilte Trump im Anschluss an das Gespräch auf der Online-Plattform Truth Social mit. Der Kreml bestätigte das Telefonat. Später verkündete Trump, Putin in Saudi Arabien zu treffen, um über eine Lösung für ein Ende des russischen Kriegs gegen die Ukraine zu sprechen. Das Treffen werde «in nicht allzu ferner Zukunft» vermutlich in Saudi-Arabien stattfinden, sagte Trump im Weissen Haus.
Es scheint kein Richtig zu geben.
Fakt ist, solange es die Hamas gibt, also jemanden, der sein verfeindetes Gegenüber nur tot sehen will, wird Friede ein Wunschtraum der zivilen Bevölkerung auf beiden Seiten sein.