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Thailand: Gericht Koi Pla tötet pro Jahr 20'000 Menschen wegen Parasit

Koi Pla
Vor allem im Nordosten Thailands beliebt: Koi Pla.Bild: Wikicommons

Dieses Thai-Gericht tötet pro Jahr 20'000 Menschen

Billig, schmackhaft, tödlich: Diese Spezialität aus dem Nordosten Thailands sorgt für bis zu 20'000 Todesfälle im Jahr. Das ist der Grund.
19.09.2023, 11:4019.09.2023, 14:48
Dorothea Meadows / t-online
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Ein Artikel von
t-online

Eine Spezialität aus der thailändischen Provinz Khon Kaen gilt als eine der tödlichsten Speisen der Welt. Das Fischgericht namens Koi Pla ist jährlich für etwa 20'000 Todesfälle verantwortlich, warnen Wissenschaftler der Universität Khon Kaen. Aber wie kann ein Lebensmittel so tödlich sein?

Koi Pla ist billig, schnell zubereitet und schmackhaft. Für das Gericht wird frischer, roher Fisch in kleine Stücke geschnitten und mit Frühlingszwiebeln, Zitronensaft und Gewürzen vermengt. Es ähnelt dem peruanischen Ceviche. Was das Koi Pla so gefährlich macht, ist ein Parasit, der über den Fisch in den Menschen gelangt und Leberkrebs mit akutem Leberversagen verursachen kann.

Der Prozess ist dabei schleichend und grausam. Der Schmarotzer Opisthorchis viverrini, er wird auch südostasiatischer Leberegel genannt, lebt als Wurm im Fisch. Wird er von Menschen gegessen, wandert er vom Magen über den Darm in den Gallengang, wo er sich in der Schleimhaut einnistet, zum erwachsenen Tier heranwächst und Eier ablegt. Diese werden wiederum über den Kot von Menschen ausgeschieden, was zu einer Reaktion des Immunsystems führen kann, erklärte Tropenmediziner Christoph Specht jetzt RTL.

opisthorchis viverrini of egg medical background concept.
Eier des Parasiten Opisthorchis viverrini unter dem Mikroskop.Bild: http://www.imago-images.de/

«In Kombination und über Jahre hinweg führt das dann zu Krebs», so Specht. Nach dem Verzehr des befallenen Fisches können bis zu 40 Jahre vergehen, bis der Krebs ausbricht. Die ersten Symptome des sogenannten Gallengangskarzinoms seien dabei sehr schwer zu erkennen. Wer denkt bei Blähungen oder Bauchschmerzen schon gleich an einen Parasitenbefall. Die Diagnose komme daher häufig zu spät für die Patienten.

Was ist die Lösung? Keinen rohen Fisch essen, sagen thailändische Forscher. Doch viele Einheimische halten an dem Fischgericht fest. Specht rät Touristen in der Region: «Wer verreist, sollte grundsätzlich auf gar keinen Fall rohen Fisch essen.» Denn nur bei gekochtem oder gebratenem Fisch könne man davon ausgehen, dass etwaige Parasiten abgetötet sind.

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65 Kommentare
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Amateurschreiber
19.09.2023 11:51registriert August 2018
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Barracuda
19.09.2023 12:58registriert April 2016
Das ist der Koriander und nicht der Fisch, der die Leute unter die Erde bringt 😄
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Campino
19.09.2023 12:07registriert Februar 2015
Ich denke da muss man schon schauen was man isst.
Allgemein, rohe Fisch/ Fleischprodukte können gefährlich werden.
Wer einmal eine Lebensmittelvergiftung hatte (durch Fisch), der ist vorsichtig.
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