International
Frankreich

Aufschrei gegen Polizeigewalt in Frankreich

Aufschrei gegen Polizeigewalt in Frankreich

18.02.2017, 18:0318.02.2017, 21:53
epa05802097 French riot police clashes with protesters during a demonstration to support Theo and against police violence in Paris, France, 18 February 2017. Theo, a young man, was hospitalised for an ...
Zusammenstösse zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten in Paris – Anlass für die Unruhen ist die umstrittene Festnahme eines 22-Jährigen vor gut zwei Wochen. . Bild: ETIENNE LAURENT/EPA/KEYSTONE

Mehr als zwei Wochen nach der schweren Misshandlung eines jungen Schwarzen durch französische Polizisten haben in Paris am Samstag mehr als 2000 Menschen gegen Polizeigewalt demonstriert. Dabei kam es zu einigen Zwischenfällen.

Nach Angaben der Polizei folgten rund 2300 Menschen dem Demonstrationsaufruf mehrerer Vereine und Gewerkschaften. Nach Angaben der Organisatoren gingen zwischen 4000 und 5000 Menschen auf die Strasse.

Am Ende der Kundgebung auf der Place de la République im Osten der französischen Hauptstadt gab es einige Zwischenfälle. Etwa hundert Demonstranten hätten Steine auf die Sicherheitskräfte geworfen, die Polizei habe daraufhin Tränengas eingesetzt, verlautete aus Polizeikreisen. Zwei Polizisten seien leicht verletzt worden.

Am Mittwoch und Donnerstag hatten sich vermummte Teilnehmer nicht angemeldeter Proteste in Paris und im Vorort Bobigny Zusammenstösse mit Polizisten geliefert.

Bild: ETIENNE LAURENT/EPA/KEYSTONE

Bei der angemeldeten Demonstration am Samstag riefen die Teilnehmer Parolen wie «Wir vergessen nicht, wir verzeihen nicht» und «Überall Polizei, nirgends Justiz». Unter den Demonstranten waren auch der linke Präsidentschaftskandidat Jean-Luc Mélenchon und der frühere Fussballprofi Lilian Thuram.

Frankreich

Vier Polizisten hatten den 22-jährigen Franzosen Théo in der Vorstadt Aulnay-sous-Bois nördlich von Paris am 2. Februar wegen angeblichen Drogenhandels kontrolliert. Ein Überwachungsvideo zeigt, wie sie ihn mit Schlagstöcken schwer verletzen. Dabei soll einer der Polizisten ihm den Schlagstock in den After gerammt haben.

Demonstrators attend a protest against alleged police abuses, in Paris on Wednesday Feb. 15, 2017. French authorities have launched Tuesday a new investigation into alleged police abuse by an officer  ...
Brennende Bild: Thibault Camus/AP/KEYSTONE

Théo wurde am Freitag aus dem Spital entlassen, ist aber noch rund sechs Wochen arbeitsunfähig geschrieben. Gegen die Polizisten wird ermittelt. (wst/sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
27 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
biosignalinator
18.02.2017 20:38registriert Februar 2016
Alternative Fakten, ha ha ha! So kann man's auch sehen (schreiben), was soll ich dazu sagen? Nö watson, nicht gut gemacht...
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
stamm
18.02.2017 20:42registriert November 2016
Es sind ganze Stadtteile, welche nicht mehr unter Kontrolle sind! Die Polizei ist machtlos und es herrschen kriegsartige Tumulte. Das sind keine Rangeleien! Und das 500km von uns entfernt...Bravo!
00
Melden
Zum Kommentar
27
Pam Bondi will Todesstrafe in den USA wieder landesweit einführen
In der amerikanischen Hauptstadt soll es bald wieder die Todesstrafe geben. Bundesanwältin Pam Bondi geht sogar noch weiter.
Donald Trump hat am Donnerstag (Ortszeit) eine präsidiale Anordnung unterschrieben, nach der in der amerikanischen Hauptstadt Washington, D.C., wieder die Todesstrafe eingeführt werden soll. «Die Todesstrafe in Washington», sagte Trump gegenüber Reportern im Oval Office. «Wenn man jemanden tötet oder einen Polizisten, einen Strafverfolgungsbeamten tötet, gibt es die Todesstrafe.»
Zur Story