International
Frankreich

Rund 200'000 protestieren in Frankreich – 540 Festnahmen nach Krawallen

epa12367548 Police officers secure a perimeter around a restaurant fire after clashes with protesters during a rally against austerity measures following a call for action by the 'Bloquons tout&# ...
Polizisten vor einem in Brand stehenden Gebäude in Paris.Bild: keystone

Rund 200'000 protestieren in Frankreich – 540 Festnahmen nach Krawallen

Beim landesweiten Protest-Tag in Frankreich mit rund 200'000 Teilnehmenden sind nach Angaben des Innenministeriums 540 Menschen festgenommen worden.
11.09.2025, 06:3811.09.2025, 06:38
Mehr «International»

211 Festnahmen gab es laut den Zahlen mit Stand vom späten Abend in Paris. Gut 400 Menschen – davon 110 in Paris – befänden sich in Polizeigewahrsam, hiess es. Laut der Gewerkschaft CGT versammelten die Protestaktionen etwa eine Viertelmillion Menschen.

23 Sicherheitskräfte seien leicht verletzt worden, teilte das französische Innenministerium weiter mit. Es habe Hunderte Brände auf öffentlichen Strassen gegeben und «Störungen der öffentlichen Ordnung». Die Demonstrationen seien im Laufe des Tages grösser geworden, zahlreiche radikale Aktivisten hätten sich beteiligt. Besonders angespannt sei die Lage in Paris und den Städten Nantes im Westen und Rennes und Nordwesten des Landes, wo es zu Angriffen auf Sicherheitskräfte gekommen sei.

Auf Videos waren Ausschreitungen zu sehen. Medien berichteten von mehreren Strassenblockaden sowie Blockaden an Oberschulen und bei Bus- und Strassenbahndepots.

In Paris schloss ein zentrales Einkaufszentrum laut französischen Medien am Nachmittag sicherheitshalber seine Pforten. Ausserdem beschädigte ein Brand die Fassade eines Gebäudes. Die Pariser Staatsanwältin gab an, dass es sich um einen unbeabsichtigten Ausbruch eines Feuers im Zusammenhang mit dem Einsatz von Sicherheitskräften handeln könnte. Die Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung ein.

Die Proteste unter dem Motto «Lasst uns alles blockieren» («Bloquons tout») richten sich vor allem gegen die seit längerem angekündigten Sparpläne. Unklar ist, wer genau ursprünglich hinter dem Aufruf steckt. Die Protestaufforderungen erfolgen dezentral, viele verschiedene Seiten wollen ihrem Ärger Luft machen. Unter anderem Linke, Gelbwesten-Gruppierungen und Gewerkschaften wie etwa die der Eisenbahner riefen zum Protest auf.

Die Blockaden laufen zwei Tage nach dem Fall der bisherigen Mitte-Rechts-Regierung bei einer Vertrauensfrage und kurz nach der Ernennung des bisherigen Verteidigungsministers Sébastien Lecornu zum neuen Premier. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
4 Kommentare
Dein Kommentar
YouTube Link
0 / 600
Hier gehts zu den Kommentarregeln.
4
Nach Brandanschlag: Berlins Südosten hat wieder Strom
Der grossflächige Stromausfall in Berlin nach einem extremistischen Brandanschlag ist beendet. Nach rund 60 Stunden sind alle Kunden im Südosten der Hauptstadt wieder versorgt, wie der Netzbetreiber Stromnetz mitteilte. Der Stromausfall war den Angaben zufolge der längste seit mindestens 25 Jahren.
Zur Story