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Frankreich

Berset wurde zur Landung gezwungen, weil Franzosen falsch funkten

«D» und «O» verwechselt: Berset wurde zur Landung gezwungen, weil Franzosen falsch funkten

24.07.2022, 14:31
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Bundesrat Alain Berset sitzt im Staenderat an der Sommersession der Eidgenoessischen Raete, am Dienstag, 14. Juni 2022, in Bern. (KEYSTONE/Peter Schneider)
Alles ein grosses Missverständnis: Bundesrat Alain Berset.Bild: keystone

Der französischen Flugsicherheit ist bei der Kontrolle von Bundesrat Alain Berset während eines Privatflugs offenbar ein schwerer Fehler unterlaufen. Gemäss Medienberichten funkte sie den Bundesrat falsch an. Er reagierte nicht, was einen Luftpolizei-Einsatz auslöste.

Berset sei bei seinem Flug am 5. Juli von Ecuvillens bei Freiburg nach Châtellerault in Westfrankreich über Funk dreimal mit der Flugzeug-Kennzeichnung «HB-TOR» aufgerufen worden, sein Mietflugzeug habe jedoch in Wahrheit die Identifikation «HB-TDR» getragen, berichtete die «SonntagsZeitung». Sie veröffentlichte dazu am Samstagabend online Mitschnitte der Funksprüche.

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Mit einer solchen Cessna 182 war Berset unterwegs. Bild: shutterstock

Berset habe schlicht deshalb nicht auf den Aufruf reagiert, weil er sich vom falschen Namen nicht angesprochen gefühlt habe, vermuteten Luftfahrtexperten gegenüber der Zeitung. Von Berset lag keine Stellungnahme vor. Auch sein Innendepartement und die französische Botschaft in Bern wollten den Bericht am Sonntag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA nicht kommentieren.

Berset hat Pilotenschein seit 2009

Die französischen Behörden hatten Kontakt mit der von Berset gemieteten Cessna 182 aufnehmen wollen, weil der prominente Schweizer Privatpilot beim Militärflugplatz Avord unerlaubterweise in eine Sperrzone eingedrungen war.

Als Berset nicht auf die Funksprüche reagierte, eskortierten französische Kampfjets den Bundesrat laut offiziellen Angaben nach Thouars und zwangen ihn dort zu einer Landung. Am Boden kontrollierte die französische Gendarmerie die Personalien des Schweizer Piloten. Danach konnte der Bundesrat weiterfliegen.

Den Zwischenfall publik gemacht hatte zuerst die «Neue Zürcher Zeitung». Er löste in den Schweizer Medien ein grosses Echo aus. Die Reaktionen reichten von Belustigung bis hin zu Rücktrittsforderungen.

Der Innenminister, der seit 2009 eine Pilotenlizenz besitzt, mietet nach Angaben des Innendepartements gelegentlich ein einmotoriges Flugzeug. Demnach war Berset beim fraglichen Flug nach Frankreich allein an Bord. (bal/sda)

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163 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Hösch
24.07.2022 14:27registriert März 2022
Na wenn die Franzosen den Bock auch noch selbst geschossen haben werden sie sicher keine Staatsaffäre daraus machen.

Aber die Empörungskultur hatte ihre Show.
Was bleibt hängen? Die Fakten oder die Show?
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Hector B.
24.07.2022 14:34registriert Februar 2022
Treten jetzt die Rücktrittsfoderer selber zurück?
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Umbulubumbulu
24.07.2022 15:04registriert März 2014
Meine Fresse, die SP ist auch nicht gerade mein Wahlgebiet aber lasst den Mann doch mal in Ruhe.
Kümmert euch um Dinge die wichtig sind.
Diese „ans Bein pissen Mentalität“ ist sowas von ermüdend.
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