International
Frankreich

Tödlicher Angriff auf Lehrer: Frankreich mobilisiert 7000 Soldaten

Tödlicher Angriff auf Lehrer: Frankreich mobilisiert 7000 Soldaten

Nach der tödlichen Messerattacke eines Islamisten in einer Schule will Frankreich bis zu 7000 Soldaten der Antiterroreinheit «Sentinelle» mobilisieren.
14.10.2023, 15:3314.10.2023, 17:47
Mehr «International»

Die rund 7000 Soldaten sollen bis zum Montag landesweit und bis auf weiteres zum Einsatz kommen, wie der Radiosender RTL unter Berufung auf den Elysée-Palast am Samstag berichtete. Am Freitag hatte ein islamistisch radikalisierter junger Mann in einem Gymnasium in Arras in Nordfrankreich einen Lehrer mit einem Messer getötet und drei weitere Menschen schwer verletzt.

Frankreich hatte am Freitag vor dem Hintergrund der Attacke und der aktuellen Lage im Nahosten die höchste Terrorwarnstufe verhängt. Diese ermöglicht insbesondere die aussergewöhnliche Mobilisierung von Mitteln und die Verbreitung von Informationen, die die Bürger in einer Krisensituation schützen können.

Familienmitglieder in Polizeigewahrsam

Der 20 Jahre alte Täter stammt aus Tschetschenien und soll während seines Angriffs auf Arabisch «Gott ist gross» gerufen haben. Die Polizei konnte den Angreifer mit einem Taser ausser Gefecht setzen und festnehmen. Auch mehrere Familienmitglieder des Angreifers, darunter seine Schwester, seine Mutter, sein Onkel und zwei seiner Brüder wurden Medienberichten zufolge in Polizeigewahrsam genommen.

Wie die Zeitung «Le Parisien» unter Verweis auf die Behörden berichtete, wurde der ältere Bruder des Angreifers bereits 2019 wegen der Vorbereitung eines Anschlags auf den französischen Präsidentenpalast festgenommen und als Mitglied einer terroristischen Organisation zu einer Haftstrafe verurteilt.

Die Attacke fand fast auf den Tag genau drei Jahre nach dem tödlichen Angriff auf den Geschichtslehrer Samuel Paty statt. Der 47-Jährige war am 16. Oktober 2020 in einem Pariser Vorort von einem Angreifer getötet und dann enthauptet worden. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
9 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
nevergiveup
14.10.2023 17:05registriert März 2020
Ja was machen diese Tschetschenen eigentlich immer noch in Frankreich oder anderswo? Das jahrelang unkontrollierte Öffnen der Schleusen in Westeuropa rächt sich jetzt bitter in Zeiten zunehmender Radikalisierung!
575
Melden
Zum Kommentar
avatar
Mari Huhn Ana
14.10.2023 15:48registriert Juni 2019
Also durchaus möglich das solchen Gestalten jetzt mal gründlich auf die Finger geschaut wird und auch gleich das Umfeld mit versorgt wird!
353
Melden
Zum Kommentar
9
    Röstis EU-Stromabkommen wird wohl von links und rechts torpediert – die Sonntagsnews
    Abgangsentschädigungen trotz Fehlern, Widerstand von links und rechts gegen das EU-Stromabkommen und die USA verweigern einer Schweizerin die Einreise: Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen.

    Fehlleistungen von Spitzenbeamten haben sich nach Informationen der «NZZ am Sonntag» offenbar nicht zwingend auf deren Abgangsentschädigungen ausgewirkt. Topkader sollen Abfindungen teils unabhängig davon erhalten haben, unter welchen Umständen sie den Bund verlassen haben, wie die Zeitung schrieb. Insgesamt habe der Bund von 2021 bis 2023 vierzehn Topkadern eine Abgangsentschädigung zwischen rund 49'000 Franken und gut 363'000 Franken pro Person bewilligt. Mehrere Personen hätten direkt im Anschluss eine Führungsposition im privaten Sektor übernommen. Ihre Abfindung mussten sie deswegen nicht zurückzahlen, wie die Zeitung schrieb. Die Behörden betonten laut der «NZZ am Sonntag», dass die Entschädigungen «gemäss den rechtlichen Grundlagen» entrichtet worden seien.

    Zur Story