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Terrorverdächtiger in Nizza-Prozess: «Ich bin kein Terrorist»

Terrorverdächtiger in Nizza-Prozess: «Ich bin kein Terrorist»

12.12.2022, 10:3812.12.2022, 17:41
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epa05426111 Crime scene investigator works on the truck which crashed into the crowd during the Bastille Day celebrations in Nice, France, 15 July 2016. French government announce a three days of nati ...
Tatwaffe Auto: Der Anschlag in Nizza war extrem blutig.Bild: EPA/EPA

Im Prozess um den wohl islamistisch motivierten Anschlag in Nizza mit 86 Toten hat einer der Terrorverdächtigen in seinem Schlusswort jegliche Verbindung zur Tat abgestritten.

«Ich habe nichts damit zu tun, was passiert ist», sagte der Angeklagte am Montag im Pariser Justizpalast. «Ich bin kein Terrorist.» Der zweite Mann, dem die Staatsanwaltschaft in ihrem Schlussplädoyer Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung anlastete, äusserte sich am Montag nicht. Beide Männer hatten laut Anklage engen Kontakt zu dem Attentäter. Sie sollen demnach von seiner Gesinnung gewusst haben und dass er in der Lage sei, einen Anschlag zu begehen.

«Nacht des Terrors» – das schreiben die Zeitungen über den Anschlag in Nizza

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Nice-Matin: Gemetzel in Nizza.
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Am 14. Juli 2016, dem französischen Nationalfeiertag, war der Tunesier Mohamed Lahouaiej Bouhlel auf der Flaniermeile Promenade des Anglais in Nizza mit einem tonnenschweren Lastwagen in eine Menschenmenge gerast. Er schoss auch auf Menschen. Es gab 86 Todesopfer, darunter auch zwei Schülerinnen und eine Lehrerin aus Berlin. Mehr als 200 Menschen wurden verletzt. Der Gewalttäter wurde nach der Tat erschossen.

Die Terrormiliz «Islamischer Staat» («IS») reklamierte die Tat für sich. Die Ermittler fanden Hinweise auf eine islamistische Radikalisierung des Täters, aber keine direkte Verbindung zum «IS».

Der Angeklagte, der dem Attentäter die Pistole besorgte, die dieser beim Anschlag nutzte, sagte in seinem Schlusswort, er habe nicht nachgedacht. Die weiteren fünf Angeklagten, die in die Beschaffung einer Waffe verwickelt waren, entschuldigten sich in ihren Schlussworten grösstenteils für ihre Vergehen.

Das Gericht hat sich nach den Schlussworten der Angeklagten zu Beratungen zurückgezogen. Das Urteil in dem Verfahren soll am Dienstagnachmittag verkündet werden. (aeg/sda/dpa)

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