International
Frankreich

Franzosen wollen nicht bis 64 arbeiten – jetzt bekommen sie ihren Willen

Die Franzosen wollen nicht bis 64 arbeiten – jetzt bekommen sie ihren Willen

Das französische Parlament hat für eine Aussetzung der umstrittenen Rentenreform von Präsident Emmanuel Macron gestimmt.
13.11.2025, 06:4813.11.2025, 06:48

Die Änderung sieht vor, die bereits 2023 beschlossene Anhebung des Renteneintrittsalters von 62 auf 64 Jahre bis Januar 2028 nicht weiter voranschreiten zu lassen. Damit liegt die Reform bis nach der kommenden Präsidentschaftswahl 2027 auf Eis.

epa12521071 French President Emmanuel Macron delivers a speech at the Air Base 101 to inaugurate the French Space Command, in Toulouse, France, 12 November 2025. EPA/GUILLAUME HORCAJUELO / POOL
Für Emmanuel Macron ist der Entscheid eine herbe Niederlage.Bild: keystone

Mit 255 zu 146 Stimmen sprach sich die Nationalversammlung in Paris am Mittwoch für den Umsetzungsstopp aus, der damit aber noch nicht endgültig beschlossene Sache ist: Er ist Teil des Sozialversicherungshaushalts, der noch im Senat abgestimmt werden muss.

Schlüsselvorhaben von Macrons zweiter Amtszeit

Die im Frühjahr 2023 ohne Parlamentsabstimmung durchgesetzte Rentenreform führte in Frankreich zu monatelangen Massenprotesten. Begründet wurde das Schlüsselvorhaben von Macrons zweiter Amtszeit mit einem Loch in der Rentenkasse.

Mit der vor zwei Jahren in Kraft getretenen Reform erhöht sich das frühestmögliche Renteneintrittsalter in Etappen bis 2028 von 62 auf 64 Jahre. Inzwischen ist es bereits auf 62 Jahre und 9 Monate gestiegen.

«Diese Aussetzung soll das notwendige Vertrauen schaffen, um neue Lösungen zu entwickeln», hatte der französische Premierminister Sébastien Lecornu bei seiner Regierungserklärung im Oktober vor den Abgeordneten der Nationalversammlung gesagt.

Die Aussetzung von der Reform hatte Lecornu den Sozialisten im Oktober zugestanden, um sich ihre Unterstützung bei einem Misstrauensvotum gegen ihn und seine Mitte-Rechts-Regierung zu sichern. Ohne dieses Entgegenkommen wollten die Sozialisten nicht für eine Duldung der Regierung stimmen. Der Plan ging auf, Lecornus Regierung blieb im Amt. Sie steht aber wegen der Haushaltskrise in Frankreich weiter unter Druck. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
60 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Frank der Stein
13.11.2025 08:19registriert Juni 2022
Wenig arbeiten, viel Geld. Kein Wunder, dass Frankreich pleite ist.
4416
Melden
Zum Kommentar
avatar
nilic
13.11.2025 08:12registriert Oktober 2023
Ist wie bei uns. Alle denken sie wollen nicht so lange arbeiten aber alle wollen eine volle Rente, Zusatzleistungen, Versicherungen, Flüchtlinge aufnehmen, Sozialprojekte finanzieren und vieles mehr. Da geht wuch schon ein Licht auf, oder? Geld kann man ja beliebig viel drucken. Denkt man. Wenn man einen Fensterplatz hatte damals.
5629
Melden
Zum Kommentar
60
Hamas übergibt tote Geisel, Israel im Gegenzug 15 Leichen von Palästinensern
Die wichtigsten Ereignisse im Nahen Osten in der Übersicht, fortlaufend aktualisiert.
(red)
Zur Story