Frankreichs Regierung versucht, die protestierenden Landwirte mit weiteren Zusagen zu beschwichtigen. Premierminister Gabriel Attal versprach den Bäuerinnen und Bauern am Donnerstag mehr Souveränität und Anerkennung.
Konkret kündigte er 150 Millionen Euro für Viehhalter an. Ausserdem wolle Frankreich die Einfuhr von Früchten und Gemüse verhindern, die mit dem Pestizid Thiacloprid behandelt wurden. Wirtschaftsminister Bruno Le Maire sicherte mehr Kontrollen in grossen Supermarktketten zu, auch mit Blick auf die Deklarierung der Herkunft der Produkte.
Vor dem Hintergrund der mit dem Klimawandel in Teilen Frankreichs zunehmenden Wasserknappheit kündigte der Minister für ökologischen Wandel, Christophe Béchu, zudem Finanzierungshilfen für das Schaffen von Wasserrückhaltebecken sowie für die Bewässerung an. Zeitnah werde ausserdem ein neuer Handlungsplan für den Umgang mit dem Wolf vorgelegt. Ähnlich wie in Deutschland haben Frankreichs Tierhalter mit Wolfsangriffen zu tun.
Frankreichs Landwirte demonstrieren seit Tagen gegen sinkende Einnahmen, Umweltvorschriften aus Brüssel und ihrer Meinung nach zu viele Vorgaben. Sie blockieren zahlreiche Autobahnen mit Traktoren. Am Mittwoch drangen einige protestierende Bauern in den Grossmarkt Rungis bei Paris ein. Die Regierung sagte den Landwirten bereits in den vergangenen Tagen umfassende Hilfen zu.
Unterdessen warnte das Transportgewerbe vor den Auswirkungen der Autobahnblockaden von Landwirten auf die landesweite Logistik. Die Blockaden seien für die überwiegend mittelständischen Transportunternehmen inakzeptabel und brächten die Lieferketten in Gefahr, teilte die Transport- und Logistikgewerkschaft TLF mit. (sda/awp/dpa)