Frankreichs Ex-Staatschef Nicolas Sarkozy würde bei der Präsidentschaftswahl 2017 notfalls für seinen Nachfolger François Hollande stimmen, um einen Sieg der Rechtsextremen Marine Le Pen zu verhindern.
Bei einer - ohnehin höchst unwahrscheinlichen - Stichwahl zwischen Hollande und Le Pen würde er «schweren Herzens» für den Sozialisten stimmen, sagte der konservative Präsidentschaftsanwärter am Donnerstag im Sender RMC. Zwischen seinen Republikanern und Le Pens rechtsextremer Front National gebe es eine «unüberwindbare Grenze».
Damit scheint Sarkozy eine Kehrtwende zu vollziehen: Bei den letzten Regionalwahlen hatte Sarkozy seine Anhänger dazu aufgerufen, sich in der Stichwahl zu enthalten, sollte ein konservativer Kandidat in der ersten Runde ausscheiden. Wähler sollten dann weder den Sozialisten, noch den Rechtsextremen ihre Stimme geben.
Allerdings ist es höchst unwahrscheinlich, dass es bei der Präsidentschaftswahl im Frühjahr 2017 zu einem Duell zwischen Le Pen und Hollande kommt: Der höchst unpopuläre Präsident würde laut Umfragen schon in der ersten Runde ausscheiden - wenn er überhaupt antritt. Es zeichnet sich vielmehr eine Stichwahl zwischen einem konservativen Kandidaten und Le Pen ab.
Die konservativen Republikaner bestimmen ihren Kandidaten bei einer Vorwahl am 20. und 27. November. In Umfragen liegt Sarkozy abgeschlagen hinter Ex-Premierminister Alain Juppé. (sda/afp)