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Video: Skandal um Österreichs Vize kanzler STrache

In die Videofalle getappt: Strache (vorne) beim Gespräch mit der öminösen Russin auf Ibizia.
In die Videofalle getappt: Strache (vorne) beim Gespräch mit der öminösen Russin auf Ibizia. bild: printscreen spiegel.de

Skandal um Österreichs Vizekanzler Strache: Dieses Geheim-Video könnte ihm das Amt kosten

Der österreichische FPÖ-Vizekanzler Heinz-Christian Strache hat vor der Wahl 2017 Gespräche darüber geführt, für Spenden aus Russland sich mit politischen Gegenleistungen zu revanchieren: Ein Video von den Gesprächen ist jetzt aufgetaucht und belastet ihn schwer.
17.05.2019, 19:2417.05.2019, 19:50
Tim Kummert / t-online
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Ein Artikel von
t-online

Der Parteichef der rechtsextremen FPÖ in Österreich und amtierende Vizekanzler des Landes hat offenbar vor der Nationalratswahl 2017 einer reichen Russin einen Deal angeboten: Für finanzielle Unterstützung sei er bereit, sich mit politischen Handlungen zu bedanken. Dies berichten die «Süddeutsche Zeitung» (SZ) und der «Spiegel.»

Die «SZ» beruft sich in ihrer Berichterstattung auf ein Video, in dem zu sehen sei, wie  Heinz-Christian Strache  einer wohl reichen Russin den Zuschlag für staatliche Aufträge verspricht, sofern sie ihm zum Wahlsieg verhelfe. Das Video ist wohl über sechs Stunden lang. Bei den Gesprächen soll auch der Strache-Vertraute Johann Gudenus beteiligt gewesen sein.

Das Skandal-Video

Boulevard-Zeitung sollte instrumentalisiert werden

Verhandelt wurde offenbar auf der Insel Ibiza mit einer angeblichen Nichte eines russischen Oligarchen. Ebenfalls war nach den Medienangaben auch die Ehefrau von Gudenus und ein weiterer Mann, der Deutsch spricht bei den Gesprächen dabei. 

Der Handel sollte wohl beinhalten: Die russische Gesprächspartnerin sollte mehr als 50 Prozent der österreichischen Boulevardzeitung «Krone» kaufen, und diese zugunsten der FPÖ ausrichten. Im Gegenzug sollten neu gegründete russische Firmen staatliche Bauaufträge zugeschanzt bekommen, die höher bezahlt werden sollten als dies normalerweise üblich ist.

Auch der österreichische Kanzler könnte unter Druck geraten

FILE - In this Tuesday, Dec. 4, 2018 file photo, Austria's Chancellor Sebastian Kurz and Austrian Vice Chancellor Heinz-Christian Strache, from left, hold a joint press conference after one year  ...
Kanzler Alexander Kurz (links) und FPÖ-Strache. Bild: AP/AP

Strache reagierte gegenüber «SZ» und erklärte, die Gespräche hätten «in lockerer, ungezwungener und feuchtfröhlicher Urlaubsatmosphäre» stattgefunden. Die Gesprächspartner hätten «mehrmals» auf die «relevanten gesetzlichen Bestimmungen und die Notwendigkeit der Einhaltung der österreichischen Rechtsordnung» hingewiesen.

In Österreich koaliert Straches Partei, die FPÖ, mit der ÖVP, deren Chef Sebastian Kurz amtierender Kanzler ist. Auch Kurz könnte durch die Enthüllung unter Druck geraten, wenn sich bestätigt, dass die Partei seines Koalitionspartners unlautere Deals im Wahlkampf nutzte.

Welche Rolle spielt Jan Böhmermann?

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Bild: DPA

Bei der Verleihung des österreichischen Fernsehpreises «Romy» am 13. April 2019 hatte der Satiriker  Jan Böhmermann  gewitzelt, er hänge «gerade ziemlich zugekokst und Red-Bull-betankt mit ein paar FPÖ-Geschäftsfreunden in einer russischen Oligarchenvilla auf Ibiza» rum und verhandle über die Übernahme der Kronen-Zeitung.

Möglicherweise hat der Moderator schon zu diesem Zeitpunkt etwas von den Gesprächen gewusst. Wie er jedoch konkret in den Fall verwickelt ist, ist aktuell noch unklar.

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    52 Kommentare
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    Die beliebtesten Kommentare
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    Oh Dae-su
    17.05.2019 19:47registriert Mai 2017
    Also wenn das der Böhmermann war, dann hat er sich wieder einmal selbst übertroffen 🤣
    24614
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    qolume
    17.05.2019 19:58registriert Februar 2014
    Also wenn der Böhmi die auf den Leim gekriegt hat... dann muss der im ZDF Hauptprogramm was kriegen und nicht auf neo...
    13412
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    Randy Orton
    17.05.2019 19:59registriert April 2016
    Kurz wird sich da auch wieder rauswinden, dem ist seine Macht wichtiger als Österreichs Interessen - deshalb wird er auch hier nicht mit der FPÖ brechen.
    10011
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