Die schottische Polizei teilte am Mittwoch mit, man habe im Rahmen von Ermittlungen zu den Finanzen der Schottischen Nationalpartei (SNP) Peter Murrell festgenommen, der nun von Ermittlern befragt werde. Der 58-Jährige wurde demnach am Abend zunächst ohne Anklage wieder freigelassen.
Murrell war bis vor kurzem für die Finanzen der regierenden SNP zuständig, musste jedoch wegen Ungereimtheiten – auch zu den Mitgliederzahlen der Partei – schliesslich von dem wichtigen Parteiamt zurücktreten. Die Partei wollte die Ermittlungen nicht kommentieren, kündigte aber an, vollumfänglich zu kooperieren.
Die Festnahme dürfte auch Spekulationen über die Rücktrittsgründe von Sturgeon selbst anheizen. Diese hatte im Februar angekündigt, sich aus persönlichen Gründen nach mehr als acht Jahren von der Partei- und Regierungsspitze zurückzuziehen. Seit Anfang der Woche ist ihr Parteifreund Humza Yousaf (37) neuer Regierungschef des nördlichsten britischen Landesteils. Nach einem turbulenten Wahlkampf will er die Partei hinter sich vereinen.
Die Schottische Nationalpartei arbeitet in der Regierung mit den schottischen Grünen zusammen und vertritt eine liberal-progressive Politik. Wichtigstes Ziel ist jedoch, Schottland als unabhängigen Staat aus dem Vereinigten Königreich und zurück in die EU zu führen. (sda/dpa)