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IS-Propaganda-Video: Französische Schüler identifizieren Klassenkameraden als Todesschützen

Von einem Kind getötet: Muhammad Musallam.
Von einem Kind getötet: Muhammad Musallam.Bild: Getty Images Europe

IS-Propaganda-Video: Französische Schüler identifizieren Klassenkameraden als Todesschützen

In einem IS-Video erschiesst ein Kind eine Geisel. Jetzt haben französische Schüler den 12-Jährigen erkannt: Der Junge war ihr Klassenkamerad, sein Stiefvater ist offenbar ein bekannter Islamist.
15.03.2015, 00:2215.03.2015, 00:22
Ein Artikel von
Spiegel Online

Der Todesschütze im neusten Propagandavideo der Terrorgruppe «Islamischer Staat» (IS) war ein Grundschüler aus der südfranzösischen Stadt Toulouse. Ehemalige Klassenkameraden haben den 12-Jährigen in dem Video erkannt. Nun werden sie von Psychologen betreut. 

Ein Kind im Kampfanzug, das eine Geisel mit Kopfschüssen tötet - im neuesten IS-Video wird ein 19-jähriger arabischer Israeli hingerichtet. Muhammad Musallam hatte sich dem IS angeschlossen, wollte aber offenbar desertieren. 

Der Todesschütze war nach Angaben der französischen Nachrichtenagentur AFP bis März 2014 Schüler einer Grundschule in Toulouse, wie die örtliche Zeitung «La Depeche» berichtet. Eltern und Mitschüler beschrieben den Jungen demnach als schüchtern und still. Radikale Einflüsse sollen von seinem Stiefvater Sabri Essid stammen, einem bekannten Islamisten. 

Polizist in der Wohnung von Amokläufer Mohammed Merah in Toulouse.
Polizist in der Wohnung von Amokläufer Mohammed Merah in Toulouse.Bild: Remy de la Mauvinere/AP/KEYSTONE

Essid soll der Halbbruder von Mohammed Merah sein, dem Attentäter, der 2012 im Grossraum Toulouse insgesamt sieben Menschen erschossen hatte und anschliessend selbst von einem Scharfschützen getötet wurde. Das Datum der Video-Veröffentlichung unterstützt die These: Genau vor drei Jahren begann Merah in Südfrankreich seine Anschlagserie. 

Nun prüfen französische Ermittler, ob der Mann, der in dem Video die Exekution mit einem südfranzösischen Akzent ankündigt, Essid sein könnte. Er kündigt darin an, dass «Legionen des Kalifats» Jerusalem befreien würden. (kad/kry/dpa)

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