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Gesundheit

Gratis-Coronatests für alle Amerikaner: US-Demokratin grillt Chefbeamten

Hier grillt eine Abgeordnete den US-Chefbeamten, bis er Corona-Gratistests verspricht

Spoiler: Sie braucht 5 Minuten. Das Video dazu schlägt ein wie eine Bombe.
13.03.2020, 06:5413.03.2020, 10:33
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Die Centers for Disease Control and Prevention, kurz CDC, sind eine US-Bundesbehörde. Deren Chef Robert Redfield musste in der Nacht auf Freitag zur Bekämpfung des Coronavirus Rede und Antwort stehen. In einer Anhörung des Repräsentantenhauses. Vor laufender Kamera.

«Wir leben in einer Welt in der sich 40 Prozent der Amerikaner nicht einmal unerwartete Ausgaben von 400 Dollar leisten können.»
Katie Porter, US-Demokratin

Die kalifornische Abgeordnete Katie Porter, eine Demokratin, knöpfte sich den Chefbeamten der Trump-Administration vor und erklärte ihm, dass unversicherte Amerikaner nicht für den Coronavirus-Test bezahlen könnten. Dann grillte sie ihn während der Kongressanhörung, bis er zustimmte, dass die US-Regierung für die Tests bezahlen würde.

Katie Porter bei ihrem Verhör.
Katie Porter bei ihrem Verhör. screenshot: twitter

Der folgende Videoausschnitt zeigt, wie Dr. Robert Redfield auf die Fragen der kritischen Politikerin keine Antworten hat und wie er mit starken Argumenten überzeugt wird.

Video: twitter/Brian Tyler Cohen

Die Politikerin erklärt dem Chefbeamten, dass eine nicht versicherte Bürgerin, die für Virus-Tests in eine Notaufnahme gehe, mit Rechnungen für über 1000 Dollar konfrontiert werde. Wenn diese Person isoliert werden müssen, fielen die Kosten noch weitaus höher aus.

«Die Angst vor diesen Kosten wird die Menschen davon abhalten, sich testen zu lassen, die notwendige Versorgung zu erhalten und ihr Umfeld zu schützen.»
Katie Porter

Offenbar ist die Politikerin auf eine Möglichkeit gestossen, mittellosen Bürgern zu helfen: Es existiere eine wenig bekannte Bundesverordnung, die dem CDC-Chef die Befugnis gebe, während einer Gesundheitskrise «die Kosten für die Betreuung und Behandlung von Personen, die einer medizinischen Untersuchung, Quarantäne, Isolation und bedingten Entlassung unterliegen», mit staatlichen Mitteln zu decken.

Porter ruft in Erinnerung, dass möglicherweise Erkrankte nicht einfach zum Arzt oder ins Spital gehen sollten. Vielmehr gelte es zuhause zu bleiben und telefonisch Rat zu suchen. (dsc)

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41 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Scaros_2
13.03.2020 07:35registriert Juni 2015
Eigentlich erschreckend, mit welcher "Ahnungslosigkeit" der Herr da sitzt und scheinbar nicht weiter weiss. Gute Politikerin. Gerade in den USA oder in deren Rechtssystem gibt es ja oft solche klauseln etc. und die meisten dürften den Leute gar nicht bekannt sein. Vor allem auch deswegen weil unter Trump ja auch oft Laien eingestellt wurden die sich nicht tief mit der Materie befassen.

Man kann dies jedoch schlecht auf die Schweiz jetzt ummünzen. Unser Rechtssystem ist anders.

Aber war schön anzuschauen.
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Cpt Halibut
13.03.2020 07:25registriert Januar 2016
Läck ist dieser Redfield eine Schnarchtüte.
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Bruno Wüthrich
13.03.2020 12:20registriert August 2014
Einem hohen Beamten, der ja als solcher eine Respektsperson ist, derart an den Karren zu fahren, ihn vor dem ganzen Gremium und der amerikanischen Öffentlichkeit zu grillen, bis das angestrebte Zugeständnis da ist, benötigt nebst der erforderlichen Sachkenntnis auch eine ganz gehörige Portion Mut und noch viel mehr Selbstsicherheit. Solche Auftritte sind auch für gewählte Politikerinnen und Politiker alles andere als einfach und bedeuten immer auch ein hohes Risiko.

Meinen grössten Respekt also für Katie Porter. Ein wirklich exzellenter Auftritt mit der entsprechend durchschlagenden Wirkung!
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