Dutzende Anarchisten haben am Sonntag die Zentrale der griechischen Regierungspartei Syriza gestürmt. Damit protestierten sie unter anderem gegen die Haftbedingungen in den Hochsicherheitsgefängnissen des Landes. Wie Parteivertreter berichteten, forderten die etwa 50 Anarchisten die Mitarbeiter auf, das Gebäude im Zentrum der Hauptstadt Athen zu verlassen.
Die neue Syriza-Sprecherin Rania Svigou sagte der Nachrichtenagentur AFP, sie habe sich vor dem Zwischenfall in ihr Büro eingeschlossen, um in Ruhe ihr erstes Radio-Interview zu geben. Dann habe sie Krach und Geschrei gehört. «Ich habe das Interview beendet und bin rausgegangen um zu sehen, was los ist, und sie haben uns gesagt, wir sollten raus gehen», berichtete die Parteisprecherin. Laut Svigou wurde die Polizei nicht eingeschaltet. Syriza hatte in der Vergangenheit wiederholt den Umgang der Polizei mit Demonstranten gegen die griechische Sparpolitik als zu hart kritisiert.
Die Demonstranten in der Syriza-Zentrale befestigten Spruchbänder an den Balkonen des Gebäudes, auf denen sie die Abschaffung der Hochsicherheitsgefängnisse verlangten. Zu ihren Forderungen gehörte ausserdem die Freilassung des linksextremen Bombenbauers Savvas Xiros, der eine lebenslange Haftstrafe verbüsst und sich in einem schlechten Gesundheitszustand befindet. Aktivisten kritisieren, dass die Insassen der Hochsicherheitsgefängnisse in Griechenland unnötig schlecht behandelt werden und keinen Kontakt zu ihren Familien haben dürfen. (sda/afp)