Die griechische Feuerwehr kämpft gegen grosse Brände, die auf der Insel Chios ausgebrochen sind. Im Einsatz sind nach Angaben der örtlichen Behörden elf Löschflugzeuge und Helikopter. Wegen der starken Rauchbildung mussten 16 Ortschaften evakuiert werden, berichtete der griechische Rundfunk (ERTnews). Zudem musste ein grosses Aufnahme- und Registrierlager für Migranten evakuiert werden. Insgesamt wurden 629 Geflüchtete in Sicherheit gebracht. Sie werden so lange es nötig ist, in einer Sporthalle bleiben, teilte das Migrationsministerium weiter mit.
Die Rauchbildung ist so stark, dass sie von Satelliten aus beobachtet werden kann, teilte das Wetteramt mit und veröffentlichte ein Video dazu.
Die Feuerwehr teilte mit, dass Einheiten aus anderen Regionen des Landes nach Chios eilen, um die Flammen zu bekämpfen. Diese werden durch starke Winde immer wieder angefacht. Die Behörden vermuten Brandstiftung. Experten der Feuerwehr und der Polizei gehen Informationen nach, wonach innerhalb weniger Minuten an drei Stellen Feuer auf Chios ausbrachen, berichtete der griechische Rundfunk weiter. Im Einsatz sind nach Angaben der örtlichen Behörden fast 200 Feuerwehrleute mit 38 Löschfahrzeugen und zahlreichen Löschhubschraubern und -flugzeugen. Verstärkung wurde auch per Boot vom Festland geschickt.
Momentan sorgten sich die Einwohner von Chios nicht nur um ihre Häuser, sondern auch um ihre Mastix-Plantagen - die Sträucher der Pistazien-Pflanze «pistacia lentiscus» wachsen weltweit nur auf Chios und dort auch nur im Süden der Insel. Aus ihnen wird das Harz Mastix gewonnen, das für Kaugummis, Likör, Süssspeisen, Kosmetik und medizinische Produkte verwendet wird. Bei Bränden im Jahr 2010 war bereits fast die Hälfte der Mastix-Haine zerstört worden, mit starken Auswirkungen auf die Insel-Bewohner, von denen viele in der Mastix-Produktion beschäftigt sind. (sda/dpa)