US-Präsident Donald Trump hat den wichtigsten globalen Pharmafirmen am Donnerstag Briefe geschickt – darunter auch Novartis und die US-Vertretung von Roche. Darin fordert er von den Konzernen tiefere Preise für Medikamente und gibt eine Frist von 60 Tagen an. Er veröffentlichte alle Briefe auf seiner Plattform «Truth Social».
Das amerikanische Volk leide stark unter überhöhten Medikamentenpreisen, schreibt Trump – man zahle in den USA dreimal mehr, als in anderen entwickelten Nationen. Um dieses Problem zu lösen, hätte er im März einen Executive Order zu «Most Favored Nation»-Pricing erlassen.
Diese sieht vor, die Preise bestimmter Medikamente in den USA an das deutlich niedrigere Niveau im Ausland zu koppeln. Trump hatte damals versprochen, dass die Preise für pharmazeutische Produkte für Amerikaner «sofort» um 50 bis 80 oder gar 90 Prozent sinken würden.
Bislang hätten die Konzerne jedoch keine brauchbaren Resultate geliefert, schreibt Trump weiter. Deshalb stellt er nun vier konkrete Forderungen:
Novartis und die anderen Firmen hätten nun 60 Tage Zeit, um dies umzusetzen. Sollte man sich weigern; werde die US-Regierung «jedes zur Verfügung stehende Mittel in unserem Arsenal verwenden, um das amerikanische Volk von missbräuchlichen Medikamentenpreisen zu schützen.»
Neben Novartis und der US-Roche-Tochter Genentech erhielten etwa auch Pfizer, Merck, Eli Lilly, GSK, Regeneron und Novo Nordisk solche Aufforderungen. Die Ankündigung hat prompt den Pharmasektor an der Wall Street belastet: Eli Lilly verlor 1,3 Prozent, Merck gab 3,6 Prozent nach, Novo Nordisk rutschte um 4,7 Prozent ab. Auch AstraZeneca (-3,3 Prozent) und Pfizer (-1,4 Prozent) gerieten unter Druck.
(Mit Material der sda ergänzt)
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