
Donald Trump droht diversen Pharmakonzernen – darunter auch Novartis.Bild: keystone
Der US-Präsident findet, dass globale Pharmafirmen Patienten in den USA abzocken. Nun hat er die Konzernchefs direkt angeschrieben und konkrete Forderungen gestellt – und mit Konsequenzen gedroht.
31.07.2025, 20:1101.08.2025, 14:01
US-Präsident Donald Trump hat den wichtigsten globalen Pharmafirmen am Donnerstag Briefe geschickt – darunter auch Novartis und die US-Vertretung von Roche. Darin fordert er von den Konzernen tiefere Preise für Medikamente und gibt eine Frist von 60 Tagen an. Er veröffentlichte alle Briefe auf seiner Plattform «Truth Social».

Trumps Brief an Novartis; adressiert an den CEO Vasant Narasimhan.Bild: truth social
Das amerikanische Volk leide stark unter überhöhten Medikamentenpreisen, schreibt Trump – man zahle in den USA dreimal mehr, als in anderen entwickelten Nationen. Um dieses Problem zu lösen, hätte er im März einen Executive Order zu «Most Favored Nation»-Pricing erlassen.
Diese sieht vor, die Preise bestimmter Medikamente in den USA an das deutlich niedrigere Niveau im Ausland zu koppeln. Trump hatte damals versprochen, dass die Preise für pharmazeutische Produkte für Amerikaner «sofort» um 50 bis 80 oder gar 90 Prozent sinken würden.
Bislang hätten die Konzerne jedoch keine brauchbaren Resultate geliefert, schreibt Trump weiter. Deshalb stellt er nun vier konkrete Forderungen:
- Konzerne wie Novartis sollen für Medicaid-Patienten sämtliche angebotenen Medikamente zu Trumps «Most Favoured Nation»-Preisen anbieten.
- Die Firmen sollen garantieren, dass auch künftig entwickelte Medikamente zu diesen Preisen angeboten werden.
- Die Konzerne sollen das MFN-Pricing in den USA durch erhöhte Gewinne aus dem Handel mit ausländischen Märkten finanzieren. Damit dies auch umgesetzt würde, soll eine explizite Vereinbarung mit den USA abgeschlossen werden.
- Das MFN-Pricing soll auch für Direktbezüger gelten.

Sprecherin Leavitt präsentiert am Donnerstag einen der Briefe im Weissen Haus.Bild: keystone
Novartis und die anderen Firmen hätten nun 60 Tage Zeit, um dies umzusetzen. Sollte man sich weigern; werde die US-Regierung «jedes zur Verfügung stehende Mittel in unserem Arsenal verwenden, um das amerikanische Volk von missbräuchlichen Medikamentenpreisen zu schützen.»
Neben Novartis und der US-Roche-Tochter Genentech erhielten etwa auch Pfizer, Merck, Eli Lilly, GSK, Regeneron und Novo Nordisk solche Aufforderungen. Die Ankündigung hat prompt den Pharmasektor an der Wall Street belastet: Eli Lilly verlor 1,3 Prozent, Merck gab 3,6 Prozent nach, Novo Nordisk rutschte um 4,7 Prozent ab. Auch AstraZeneca (-3,3 Prozent) und Pfizer (-1,4 Prozent) gerieten unter Druck.
(Mit Material der sda ergänzt)
Nicht nur die Pharmas zittern wegen Trump:
US-Präsident nimmt's nicht so genau mit den Regeln
Video: watson
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