International
Handel

Trump schickt Drohbrief an Novartis und Roche: «Werden alle Mittel nutzen»

President Donald Trump speaks during an event to sign VA Home Loan Program Reform Act into law in the Roosevelt Room at the White House, Wednesday, July 30, 2025, in Washington. (AP Photo/Mark Schiefe ...
Donald Trump droht diversen Pharmakonzernen – darunter auch Novartis.Bild: keystone

Trump schickt Drohbrief an Novartis-CEO: «Werden alle Mittel nutzen»

Der US-Präsident findet, dass globale Pharmafirmen Patienten in den USA abzocken. Nun hat er die Konzernchefs direkt angeschrieben und konkrete Forderungen gestellt – und mit Konsequenzen gedroht.
31.07.2025, 20:1101.08.2025, 14:01
Mehr «International»

US-Präsident Donald Trump hat den wichtigsten globalen Pharmafirmen am Donnerstag Briefe geschickt – darunter auch Novartis und die US-Vertretung von Roche. Darin fordert er von den Konzernen tiefere Preise für Medikamente und gibt eine Frist von 60 Tagen an. Er veröffentlichte alle Briefe auf seiner Plattform «Truth Social».

Trump Novartis Brief, 31.07.25
Trumps Brief an Novartis; adressiert an den CEO Vasant Narasimhan.Bild: truth social

Das amerikanische Volk leide stark unter überhöhten Medikamentenpreisen, schreibt Trump – man zahle in den USA dreimal mehr, als in anderen entwickelten Nationen. Um dieses Problem zu lösen, hätte er im März einen Executive Order zu «Most Favored Nation»-Pricing erlassen.

Diese sieht vor, die Preise bestimmter Medikamente in den USA an das deutlich niedrigere Niveau im Ausland zu koppeln. Trump hatte damals versprochen, dass die Preise für pharmazeutische Produkte für Amerikaner «sofort» um 50 bis 80 oder gar 90 Prozent sinken würden.

Bislang hätten die Konzerne jedoch keine brauchbaren Resultate geliefert, schreibt Trump weiter. Deshalb stellt er nun vier konkrete Forderungen:

  • Konzerne wie Novartis sollen für Medicaid-Patienten sämtliche angebotenen Medikamente zu Trumps «Most Favoured Nation»-Preisen anbieten.
  • Die Firmen sollen garantieren, dass auch künftig entwickelte Medikamente zu diesen Preisen angeboten werden.
  • Die Konzerne sollen das MFN-Pricing in den USA durch erhöhte Gewinne aus dem Handel mit ausländischen Märkten finanzieren. Damit dies auch umgesetzt würde, soll eine explizite Vereinbarung mit den USA abgeschlossen werden.
  • Das MFN-Pricing soll auch für Direktbezüger gelten.
White House press secretary Karoline Leavitt holds up a letter from President Donald Trump to Eli Lilly CEO David Ricks during a press briefing at the White House in Washington, Thursday, July 31, 202 ...
Sprecherin Leavitt präsentiert am Donnerstag einen der Briefe im Weissen Haus.Bild: keystone

Novartis und die anderen Firmen hätten nun 60 Tage Zeit, um dies umzusetzen. Sollte man sich weigern; werde die US-Regierung «jedes zur Verfügung stehende Mittel in unserem Arsenal verwenden, um das amerikanische Volk von missbräuchlichen Medikamentenpreisen zu schützen.»

Neben Novartis und der US-Roche-Tochter Genentech erhielten etwa auch Pfizer, Merck, Eli Lilly, GSK, Regeneron und Novo Nordisk solche Aufforderungen. Die Ankündigung hat prompt den Pharmasektor an der Wall Street belastet: Eli Lilly verlor 1,3 Prozent, Merck gab 3,6 Prozent nach, Novo Nordisk rutschte um 4,7 Prozent ab. Auch AstraZeneca (-3,3 Prozent) und Pfizer (-1,4 Prozent) gerieten unter Druck.

(Mit Material der sda ergänzt)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
US-Präsident nimmt's nicht so genau mit den Regeln
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
146 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Fondue
31.07.2025 20:19registriert Januar 2015
Donni schreib bitte wieder frühzeitig, wann wir an der Börse All in gehen können, dann können wir uns auch ein wenig von der Markmanipulation bereichern. Danke.
2638
Melden
Zum Kommentar
avatar
001243.3e08972a@apple
31.07.2025 20:29registriert Juli 2024
Und das nachdem El Trumpo den Plan der Demokraten zur Senkung der Preise torpedierte.
🤡
23210
Melden
Zum Kommentar
avatar
Globemaster
31.07.2025 20:25registriert Juni 2020
Das die USA die Preise für Medikamente regulieren wollen, ist nachvollziehbar: das machen viele Länder in Europa auch. Das ganze sieht aber mal wieder nach Trump-Mikromanagement aus 😂
1568
Melden
Zum Kommentar
146
«♥️-lich willkommen Yahya Sinwar»: Eltern taufen Kind nach Hamas-Chef – Spital postet es
In Deutschland sorgt ein Instagram-Post eines Spitals für Wirbel. Ein Neugeborenes wurde nach dem toten Ex-Hamas-Chef Yahya Sinwar benannt – das Spital veröffentlichte den Namen in den sozialen Medien.
Er galt als einer der skrupellosesten Terroristen der islamistischen Hamas in Gaza und als Kopf hinter dem Massaker der Terrororganisation in Israel am 7. Oktober 2023 mit fast 1200 Toten: Yahya Sinwar. Im Oktober 2024 wurde der zwischenzeitlich zum Hamas-Chef aufgestiegene Islamist in der Stadt Rafah nach monatelangem Versteckspiel in den Tunnels in Gaza von Israels Armee getötet.
Zur Story