Am Donnerstag kam es in Indien zu einem verheerenden Flugzeugunglück: Kurz nach dem Start in Ahmedabad stürzte eine Maschine von Air India mit 242 Personen an Bord ab. Bilder des Wracks liessen kaum Hoffnung auf Überlebende, auch die Polizei liess zunächst verlauten, man gehe nicht von solchen aus.
Umso grösser war das Erstaunen, als auf Social Media plötzlich ein Video von der Unfallstelle die Runde machte. Zu sehen: Ein Mann mit blutbeflecktem Hemd, der aber selbstständig den Ort des Absturzes verlassen kann.
Wenig später stellte sich dann heraus, dass es tatsächlich einen Überlebenden gibt: den Mann auf Sitz 11A. Wie die «Hindustan Times» berichtet, handelt es sich um Vishwash Kumar Ramesh, einen britischen Staatsbürger indischer Herkunft.
«Dreissig Sekunden nach dem Start gab es ein lautes Geräusch und dann stürzte das Flugzeug ab», schildert Ramesh das Unglück. «Es ging alles so schnell.» Er habe «keine Ahnung», wie er den Absturz überlebt habe, so der 40-Jährige. «Als ich aufstand, waren überall Leichen um mich herum», berichtet er. Er habe Angst gehabt, sei deshalb aufgestanden und losgerannt. «Jemand hielt mich dann fest und brachte mich in einen Krankenwagen, der mich in ein Spital brachte.»
Am Freitag äusserte sich Ramesh erneut gegenüber den Medien. «Nicht mal ich kann verstehen, dass ich das überlebt habe», wird er zitiert. Er habe zuerst gedacht, er würde auch sterben. «Doch dann öffnete ich meine Augen, schaute herum und merkte, dass ich noch lebe.»
Den Moment des Absturzes schildert er so:
Ramesh lebt mit seiner Frau und seiner Tochter in der englischen Stadt Leicester. Er berichtet, er sei in Indien zu Besuch bei seinen Verwandten gewesen und habe an diesem Tag die Heimreise antreten wollen. Ebenfalls an Bord der Unglücksmaschine war sein Bruder, der den Absturz nicht überlebte.
Ramesh selbst befindet sich derzeit in einem Spital. Er zog sich Verletzungen an der Brust, an den Augen und an den Füssen zu. Die Ärzte sind aber optimistisch: Sein Zustand sei nicht kritisch, so ein Arzt gegenüber CNN. «Er fühlt sich wohl», so Dr. Rajnish Patel, Professor und Chefarzt der Chirurgie im Ahmedabad Civil Hospital. Er stehe unter genauer Beobachtung, die Verletzungen seien aber nicht schwer.
Die Geschichte Rameshs sorgt auch in der Politik für Erstaunen. «Das grenzt an ein Wunder», so der Parlamentsabgeordnete Shivani Raja gegenüber CNN. Der indische Premierminister Narendra Modi besuchte Ramesh derweil im Krankenhaus. «Er hat mich gefragt, wie es mir geht. Und ich habe ihm geantwortet, es gehe mir relativ gut», so der Überlebende über das Treffen. (dab)
Ich finde das unsensibel.