In Indiens Hauptstadt Neu-Delhi gibt es über 100 diplomatische Botschaften anderer Länder. Was braucht es also, um unbemerkt seine eigene «Botschaft» zu betreiben?
Diese Frage muss sich Harshvardhan Jain wohl auch gestellt haben. Der 47-Jährige hat sich kurzerhand ein Bungalow gemietet, eine Fahne gehisst und einige Luxusautos auf die Parkplätze davor gestellt. Er hat sich selbst in Bilder mit Staatsoberhäuptern gephotoshoppt und hatte so seine eigene Botschaft. Dies schreibt die «New York Times».
Je nachdem, wen man fragte oder was man brauchte, war es die Botschaft eines anderen «Landes». So war es einmal die Botschaft der «Westantarktis» oder die des Fürstentums «Seborga». Dies sind nicht anerkannte Mikrostaaten.
Die Mikronation Westantarktis hat auf ihrer offiziellen Website eine Erklärung veröffentlicht. Laut dieser sei Jain ein bevollmächtigter Vertreter des Staates, der jedoch unerlaubte Aktivitäten ausübte. Zum offiziellen Vertreter sei er nach einer grosszügigen Spende ernannt worden.
Laut der Polizei sei die «Botschaft» über acht Jahre Schauplatz einer Reihe krimineller Aktivitäten gewesen. Von Geldbetrug bis hin zum Betrieb eines multinationalen Hawala-Netzwerks – also ein System für Geldtransfers, die in Indien illegal sind.
Fast acht Jahre lang habe Jain seine Persona als Diplomat aufrechterhalten können, sagt ein Sprecher der indischen Polizei gegenüber «New York Times».
In der falschen Botschaft hat die indische Polizei folgende Dinge gefunden und beschlagnahmt:
Harshvardhan Jain wurde am 23. Juli von der indischen Polizei festgenommen, unter der Anschuldigung, dass er sich als Konsul von nicht existenten Ländern ausgegeben hatte. (nib)
8 Jahre Konsul - er hat sich wohl perfekt in der indischen Bürokratie bewegt.
LG Lordkanzler von Kensington 😎😇😂🥳🤣