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Pakistan rechnet mit indischem Angriff innert 36 Stunden

Indian paramilitary soldiers patrol as they guard at a busy market in Srinagar, Indian controlled Kashmir, Tuesday, April 29, 2025. (AP Photo/Mukhtar Khan)
India Pakistan Kashmir
Indische Paramilitärs patrouillieren in Srinagar im indisch kontrollierten Teil Kaschmirs.Bild: keystone

Pakistan: «Indischer Angriff innert 36 Stunden» – Indien gibt Armee operative Freiheit

Nach dem tödlichen Anschlag im indisch verwalteten Teil Kaschmirs rechnet Pakistan nach Angaben eines Ministers in Kürze mit einem Angriff des indischen Militärs.
30.04.2025, 05:0530.04.2025, 11:40
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Jegliche Aggression würde von Pakistan entschieden beantwortet, warnte Informationsminister Attaullah Tarar auf der Plattform X. Pakistan habe «glaubwürdige Geheimdiensterkenntnisse», wonach Indien einen Angriff in den nächsten 24 bis 36 Stunden plane, schrieb er am frühen Mittwochmorgen (Ortszeit). Der Anschlag im indischen Teil Kaschmirs diene Indien dabei lediglich als vorgeschobene Begründung.

Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters wollte weder Indiens Aussen- noch das Verteidigungsministerium zu den angeblichen Angriffsplänen Stellung nehmen.

RECORD DATE NOT STATED ISLAMABAD, PAKISTAN, OCT 04: Federal Minister for Information and Broadcasting, Attaullah Tarar addresses to media persons during press conference, held in Islamabad on Friday,  ...
Der pakistanische Informationsminister Attaullah Tarar rechnet mit einem indischen Angriff.Bild: www.imago-images.de

Bewaffnete Angreifer hatten in Kaschmir am Dienstag vergangener Woche auf einer Bergwiese in einer Urlaubsgegend nahe der Stadt Pahalgam 26 Menschen getötet – vorwiegend indische Touristen. Die Regierung in Neu-Delhi wirft Pakistan eine Beteiligung vor, was der Nachbarstaat zurückweist.

Seit dem Anschlag haben die Spannungen zwischen den beiden rivalisierenden Atommächten nochmals deutlich zugenommen. Das US-Aussenministerium warnte vor einer Eskalation, Chefdiplomat Marco Rubio will einer Sprecherin zufolge bis Mittwoch mit den Aussenministern beider Länder die Lage bereden.

Indien gibt Armee operative Freiheit

Zuvor hatte Indiens Premierminister Narendra Modi seiner Armee nach Angaben aus Regierungskreisen «operative Freiheit» in der umstrittenen Region Kaschmir erteilt. Modi habe bei einem Treffen mit Armeechefs gesagt, die Armee habe «vollkommene operative Freiheit bei der Entscheidung über die Art und Weise, die Ziele und den Zeitpunkt unserer Antwort auf den Terrorangriff auf Zivilisten in Kaschmir», erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Dienstag aus Regierungskreisen in Neu-Delhi.

Der Hintergrund

Die umstrittene Kaschmir-Region im Himalaya ist zwischen Pakistan und Indien geteilt – beide beanspruchen aber das ganze Gebiet für sich. Die Ursprünge des Konflikts reichen bis in die Kolonialzeit zurück.

1947 entliessen die Briten den indischen Subkontinent in die Unabhängigkeit und teilten diesen in Indien und den neuen Staat Pakistan für Muslime auf. Die gewaltvoll verlaufene Teilung nährt bis heute eine erbitterte Rivalität. Seit ihrer Unabhängigkeit führten beide Länder drei Kriege gegeneinander, zwei davon um Kaschmir. (sda/dpa/con/rbu)

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Sarah.J.M.
30.04.2025 06:30registriert April 2024
Es ist durchaus wahr, dass der Konflikt teilweise auf die nachkoloniale Grenzziehung zurückgeht, doch geht dieser Konflikt viel tiefer als um die Landesgrenzen. Die ehem. Völker und Stämme in dieser Region liegen seit Jahrhunderten (und weiter zurück) im konstanten Konflikt miteinander, sei es um Macht&Einfluss, Religion oder aus wirtachaftlichen Interessen. Dies rein den Briten anzulasten ist schlicht zu kurz gegriffen und man hätte die Komplexität auch gerne etwas besser erklären durfen als 'Kolonialiamus böse'.
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